Schelling ließ seinem Vorgänger Grasser für den Hypo-U-Ausschuss Nachhilfe erteilen.
Es sind 598 Seiten, die derzeit die Politszene erregen: Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat sich vor seiner Aussage im Hypo-U-Ausschuss Nachhilfe erteilen lassen. Und zwar hatte Grasser Nachfolger Hans Jörg Schelling (ÖVP) um Hilfe gebeten, die der auch prompt lieferte: Schelling setze seinen Ministeriumsgeneralsekretär Hans Georg Kramer in Marsch. Und der leistete ganze Arbeit, wie eine parlamentarische Anfragebeantwortung an die Grünen zeigt.
- Fast 600 Seiten Dossier: Das Finanzministerium erarbeitete für den Bürger Grasser ein 598-Seiten-Dosier samt Hypo-Berichten, Unterlagen und Pressespiegel – das Material liegt ÖSTERREICH vor.
"Briefing für Ex-Minister ist völlig unzulässig"
- Statements: Dem Zeugen Grasser wurde sogar ein Eingangsstatement vorformuliert – er hat sich bei seiner Aussage am 30. September 2015 aber nicht daran gehalten.
- Brief: Vom Dossier will Schelling nichts gewusst haben. Aber in einem Brief bot Schelling Grasser an, sich an Kramer zu wenden.
Das Ausmaß des Grasser-Briefings ist erstaunlich, tobt der Grüne Bruno Rossmann: „Das ist völlig unzulässig!“
Günther Schröder