Sparen in Verwaltung

Schmied will die Länder entmachten

Teilen

Sparen in Schulverwaltung: Landesschulräte sollen abgeschafft werden .

SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied will mit Reformen durchstarten und legt sich nicht nur mit Gewerkschaftern, sondern auch den SPÖ-Landeshauptleuten an. „Wir brauchen einen schlanken und transparenten Behördenaufbau“, fordert die Ministerin und bezieht sich auf das gemeinsame Regierungsprogramm. Der derzeit vierstufige Schulaufbau mit Direktion, Bezirksschulrat, Landesschulratspräsident und Ministerium soll bald nur noch drei Ebenen umfassen.

Autonomie
Schulen sollen mehr Autonomie erhalten. Schmied: „Eine Stärkung der Schulen ist mir sehr wichtig. Das bedeutet Personalverantwortung für die Schulleitung, eigenständige Verwaltung des Schulbudgets oder schulautonome Schwerpunktsetzungen.“

Länder entmachten
Bildungsdirektoren sollen die Landesschulratspräsidenten ersetzen. Pikant: Claudia Schmied will die Direktoren selbst ernennen, damit de facto die Bundesländer entmachten.

Nur Bundeslehrer
Die Leitung bleibt in ihrem Bildungsministerium. Und Schmied fordert: „Alle Lehrer sollen Bundesbedienstete werden.“

SPÖ-LH Niessl dagegen
Unter den Landeshauptleuten regt sich massiver Widerstand gegen Schmieds Verwaltungseinsparungen. „Grundsätzlich bin ich dafür, dass in der Verwaltung gespart wird. Ich bin aber dafür, dass die Lehrer Landeslehrer bleiben. Auch über die Besetzung der Bildungsdirektion muss es noch Gespräche zwischen den Ländern und dem Ministerium geben. Sie sollen vom Land bestimmt werden“, sagt Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) gegenüber ÖSTERREICH.

Im kommenden Schuljahr werden laut Schmied jedenfalls weitere 2.500 Lehrerposten geschaffen, davon 1.719 Landes- und 788 Bundeslehrer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.