FPÖ-Personalrochade

Schock statt Strache

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Nach dem baldigen Wechsel von Strache in den Nationalrat übernimmt Eduard Schock den Posten als Klubobmann im Wiener Landtag.

Personalrochade in der Wiener FPÖ: Parteichef Heinz-Christian Strache gibt seinen Posten als Klubobmann im Wiener Landtag auf und wechselt in den Nationalrat. Sein Nachfolger wird der 47-jährige Eduard Schock. Dessen bisherigen Posten als nicht amtsführender Stadtrat wird in Zukunft wieder Johann Herzog bekleiden. Johann Herzog trat in der Vergangenheit in Erscheinung, als er gegen die Aberkennung des Wiener Ehrengrabes für den NS-Luftwaffenpiloten Walter Nowotny eintrat.

Auch Generalsekretär Harald Vilimsky wird als Bundesrat abgelöst. Seine Nachfolge tritt FP-Schulsprecherin Monika Mühlwerth an.

Strache bleibt Wiener Landesparteiobmann
Alle Personalentscheidungen seien beim gestrigen Landesparteivorstand am Abend einstimmig beschlossen worden, unterstrich Strache. Er selbst werde auch als Nationalratsabgeordneter sein Amt als Wiener Landesparteiobmann behalten, " weshalb es eine sehr, sehr enge Verschränkung mit dem Wiener Landtagsklub geben wird". Neben der bekannten Ausländerthematik wolle man in Wien künftig auch auf die Themen Verkehr, Kultur und Umwelt setzen - " denn Heimat ist ja auch Umwelt", so Strache.

Zustände wie in der DDR
Schock soll offiziell am 23. Oktober bei einer Sitzung des Klubvorstandes in sein neues Amt berufen werden. Er kündigte an, einen demokratiepolitischen Schwerpunkt setzen zu wollen und griff Gesundheitsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) an. Seit ihrem Amtsantritt würden in ihrem Ressort Zustände wie in der DDR herrschen. Kein Beamter dürfe mehr ohne Aufpasser aus dem Büro Brauner sprechen: " Das System-Brauner ist durch ein Demokratiedefizit gekennzeichnet."

Ehrengrab-Kämpfer
Der 63-jährige Johann Herzog rückt durch den Wechsel Schocks wieder auf den Posten des nicht amtsführenden Stadtrates nach, den er nach der Gemeinderatswahl 2005 wegen der Verkleinerung der Stadtregierung hatte räumen müssen. Bei einer Feier zum 61. Todestag des NS-Luftwaffenpiloten Walter Nowotnys bezeichnete Herzog die 2003 vollzogene Aberkennung des Ehrengrabes als Akt der Kulturbarbarei und als schändliche Aktion zeitgeistiger Elemente.

"Aufbauarbeit"
Mühlwerth (52), die als Wiener Bundesrätin der FPÖ fungieren wird, solle dort "Aufbauarbeit" leisten, so Strache. Die FP-Politikerin war bereits von 1996 bis 2001 Bundesrätin und soll nun den Boden für weitere FPÖ-Mandatare bereiten, die man sich nach künftigen Landtagswahlen erwartet.

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