Nach Rendi-Wagners Etappensieg warten ihre Gegner nun auf Wien-Wahl.
Wien. Nur sehr wenige Rote wussten vor dem gestrigen SPÖ-Vorstand in der Marx Halle in Wien über den Ausgang der Mitgliederbefragung Bescheid. Nachdem aber Wiens SPÖ-Bürgermeister am Dienstag erklärt hatte, dass ein „mehr als zwei Drittel ein schönes Ergebnis wären“, meinten mehrere SPÖ-Vorstandmitglieder zu ÖSTERREICH: „Das heißt, sie hat über 70 Prozent.“ Wirklich glücklich wirkten nicht alle darüber.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist vorerst durch die starke Beteiligung der Mitgliederbefragung mitten während der Pandemie (41 Prozent) freilich gestärkt. Intern argumentiert sie nun, dass das zeige, dass die „Mitglieder hinter mir stehen“. Ihre Kritiker blieben gestern im Vorstand nicht nur physisch auf Distanz.
Immerhin ist ihnen klar, dass nun bis zur Wien-Wahl Ruhe herrschen müsse. Immerhin wolle Ludwig „nach wie vor keine Wellen, was aber die Probleme nicht verschwinden lässt“, meint ein Skeptiker dieses Kurses.
Rote setzen auf Sozialpolitik & Millionärssteuer
Offensive. In den kommenden Monaten bis zur Wien-Wahl wollen die Roten nun verstärkt auf Sozialpolitik setzen und angesichts von Rekordarbeitslosigkeit auch eine Verteilungsdebatte führen. Die Sozialdemokraten wollen etwa ab nun massiv „Millionärssteuern“ kampagnisieren. Rendi-Wagner selbst soll auch Gesundheitspolitik in den Fokus nehmen und vor dem Abbau des Gesundheitswesens warnen.
Isabelle Daniel