Die ÖVP will die Karte ab 2010 nicht nur mit einem Foto, sondern auch mit einem Fingerabdruck ausstatten.
Die SPÖ will die Speicherung von Fingerprints auf der E-Card nicht mittragen. ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky hatte am Sonntag gemeint, diese Aufrüstung sei bei der nächsten Kartengeneration vorgesehen. Die Sozialdemokraten wollen aber nur ein Foto darauf anbringen lassen.
Teuer und fehleranfällig
Für die SPÖ sind die
Fingerabdrücke eine unnötige Kostenfalle. Sie halten die Technik für
unausgereift und fehleranfällig. Die Abdrücke könnten mit einfachen Mitteln
gefälscht und die Sensoren getäuscht werden, glauben die Roten. Vor allem
bei älteren Menschen und Personen, die viel mit ihren Händen arbeiten,
sollen die Fingerabdrücke nicht genug ausgeprägt sein, um eine sichere
Erkennung zu gewährleisten. Der SPÖ reichen daher Foto, Adresse und digitale
Signatur.
SPÖ-Gesundheitssprecherin Sabine Oberhauser nennt Kdolskys Vorstoß gegenüber ÖSTERREICH "völlig überzogen". Der doppelte Missbrauchs-Schutz aus Foto und Fingerabdruck sei unnötig. Selbst beim Reisepass reiche schließlich ein Lichtbild.
Ärzte sind keine Polizisten
Die Grünen können dem Vorhaben
Kdolskys auch nichts abgewinnen. Wenn in Ordinationen Fingerabdrücke und
Fotos überprüft werden, dann tritt der Arzt dem Patienten nicht als Helfer,
sondern als polizeilicher Ermittler gegenüber, argumentieren sie und weisen
auf das besondere Vertrauensverhältnis hin. Weiters befürchten sie massive
Kosten.
Die Freiheitlichen fordern seit Tagen Fingerprints auf den E-Cards, und das nicht erst 2010 sondern schneller.