Die steirische SPÖ will bei den Kommunalwahlen am 22. März ihre 74 Bürgermeister-Posten sowie die Zahl der Gemeinderäte halten.
Graz. Gesamt treten 6.672 Kandidaten - rund 30 Prozent Frauen - für die SPÖ an. In sieben Kommunen schaffte man keine Liste, so Landesgeschäftsführer Günter Pirker.
"Heiße Phase startet"
"Wir starten nun in die heiße Phase. Eine Kommunalwahl ist Grundschule der Politik, und wir haben eine gute Mischung aus Quereinsteigern und Erfahrenen", sagte Pirker. In der Steiermark (ohne Graz) seien gesamt 5.073 GR-Mandate zu besetzen. 6.672 Personen kandidierten für die SPÖ. Es sei "überwiegend leicht gewesen, Kandidaten zu finden, in einigen wenigen Gemeinden ist es nicht gelungen", so Pirker. In sieben Kommunen sei es daran gescheitert, dass man keinen Spitzenkandidaten gefunden habe, Personen für die weiteren Listenplätze wären bereit gewesen. "Das ist der Auftrag für die nächsten fünf Jahre", sagte der Geschäftsführer. Man habe für 98,64 Prozent der Kommunen Kandidaturen, 124 der 278 Spitzenkandidaten kandidieren erstmals, 154 stellten sich schon haben 2015 dem Urnengang.
"Das Sahnehäubchen wäre es, eine Gemeinde zu erobern", so Lang zu den Wahlchancen. Er selbst sei in jeder möglichen Minute in den Städten nd Kommunen unterwegs, sagte Lang. "Wir haben die Chance, den Karren in die andere Richtung zu ziehen", drückte Lang die Hoffnung aus, dass es nach der verlorenen Landtagswahl nun wieder aufwärts gehen könnte. "Wir müssen wieder Vertrauen zurückgewinnen, uns nicht zu Tode beraten lassen, in die Bevölkerung hineinhören, Sorgen und Ängste aufnehmen, dann geht's wieder aufwärts mit der Sozialdemokratie. Es ist eine immens wichtige Wahl, wir hatten 2019 vier Wahlgänge in der Steiermark, wo wir nicht unbedingt gewonnen haben", so Lang. "Wir müssen kämpfen, damit wir am 22. März sagen können, wir haben ein anständiges Ergebnis, das täte uns einmal gut", führte der LHStv. aus.
Frauenanteil von 30,15 Prozent
Der Frauenanteil beträgt bei dieser Wahl auf den Listen 30,15 Prozent, oder 2.011 Kandidatinnen, ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber 2015. Die jüngste Kandidatin ist 18 Jahre, der älteste 98 Jahre. Zumindest auf den ersten zehn bis 15 Listenplätzen kommt das Reißverschlusssystem zur Anwendung. In Städten wie Bruck/Mur oder Fehring funktioniert es laut Pirker auch durchgehend.
In Laßnitzhöhe östlich von Graz wird Angela Meister, nach eigenen Worten bei der Pressekonferenz "totale Quereinsteigerin", mit einem "ziemlich neuen Team" versuchen, in der ÖVP-dominierten Gemeinde "soziale Grundwerte wieder näherbringen". Meister bestätigte die Analyse von Pirker bezüglich der Schwierigkeiten, weibliche Kandidaten zu motivieren: "Da ist es die Doppelbelastung und auch, sich zu outen. Viele sagen, ich helfe gerne, gehe aber auf keine Liste".
Der Spitzenkandidat im obersteirischen Öblarn, Roland Nerwein, ist mit 25 Jahren auch der jüngste rote Listenchef in der Steiermark: "Ich will mit einem jungen Team mitgestalten, es geht um den Wettbewerb der besten Ideen. Die politische Inszenierung haben die Leute satt". Themen seien leistbares Wohnen, auch die Problematik Zweitwohnsitz, sowie Kinderbetreuung.