FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will 2010 in Wien als Bürgermeisterkandidat gegen Michael Häupl antreten.
Strache hat sich am Dienstag für die 2010 in Wien anstehende Gemeinderatswahl in Position gebracht. "Ich kann mir durchaus vorstellen, bei der nächsten Wahl als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung zu stehen", sagte er in einer Pressekonferenz im Rathaus. Vorerst gründen die Freiheitlichen eine "Beobachtungsstelle gegen Inländerfeindlichkeit", die am Mittwoch in Betrieb geht.
Ziel: "Häupl entmachten"
Sein klares Ziel sei es,
die rote absolute Mehrheit in der Bundeshauptstadt zu brechen und für einen
"Nicht-SPÖ-Bürgermeister" zu sorgen. Die Zustimmung der Landespartei
vorausgesetzt, werde er daher bei der Wien-Wahl kandidieren, so Strache. Mit
Unterstützung eines politischen Mitbewerbers will er Michael Häupl (S)
entmachten und es selbst auf den Bürgermeistersessel schaffen. In diesem
Fall würde er dann auch nicht mehr auf Bundesebene antreten.
Beobachtungsstelle gegen Inländerfeindlichkeit
Vorerst sorgt
sich der FPÖ-Chef allerdings vor allem um die Kriminalität in Wien, und die
ist seiner Ansicht nach zum Großteil auf Zuwanderer zurückzuführen. "Es gibt
Jugendbanden, wo auch schon mein Stiefsohn überfallen worden ist und mit dem
Messer bedroht wurde", klagte Strache. Dieses Problem werde totgeschwiegen,
obwohl es immer größer werde: "Man muss Angst haben in gewissen Gegenden,
überfallen oder ausgeraubt zu werden."
Der "absoluten Gewaltbereitschaft" zugewanderter Jugendlicher begegnet die FPÖ unter anderem mit einer "Beobachtungsstelle gegen Inländerfeindlichkeit". Wie der Wiener FP-Klubobmann Eduard Schock erläuterte, will man dadurch "mit dem Dogma der Political Correctness brechen, dass Rassismus nur Ausländerfeindlichkeit ist". Es gebe eine Vielzahl an Missständen, vom Anpöbeln und Beschimpfen von Inländern bis zu kriminellen Delikten.
FPÖ ruft zur Zivilcourage auf
Im Wiener Landtagsklub
angesiedelt, ist die die Stelle werktags von 10.00 bis 16.00 Uhr unter der
Gratis-Telefonnummer 0800/220888 erreichbar. Schock rief zur Zivilcourage
auf. Er will dokumentieren, wenn kinderreiche Zuwandererfamilien rascher
eine Gemeindewohnung bekommen, im Kindergarten der Nikolo oder das
Schweinsschnitzel in Gefahr gerät oder die EU "totalitäre Tendenzen gegen
Inländer" zeigt. Die Meldungen sollen für Anfragen im Landtag und im
Parlament genutzt werden.