Schnitzel, Gulasch und Co. werden bald zu Luxusgütern – Krieg und Corona sind schuld.
Wien. Die Preislawine rollt. Wir haben aktuell mit 7,2 % die höchste Inflation seit 41 Jahren. Besonders stark betroffen sind Lokalbesuche. Zuerst kam Corona, jetzt schlägt sich der Krieg in der Ukraine auf die meisten Preise nieder.
Sparen. „Um etwa 10 % haben wir bereits Speisen erhöht“, sagt Kult-Wirt Erwin Scheiflinger vom Bastei-Beisl in der Wiener Innenstadt. Das Mittagsmenü kostet 10,50 Euro statt 9,50 (+10,5 %). „Preisänderungen sind eine Gratwanderung, wir wollen keine Gäste verlieren“, sagt er. Abgefedert werden die explodierenden Preise mit Sparmaßnahmen. Telefon- und Stromanbieter sind bereits gewechselt. Aber: „Bis Ende des Jahres werden wir insgesamt 20 % Preiserhöhung brauchen“, sagt Scheiflinger, sonst gehe es sich einfach nicht mehr aus.
Marcus Krapfenbauer vom Restaurant Donaubrise im Gänsehäufel schraubte auch an den Preisen. Pommes kosten jetzt 3,50 Euro statt 3, also um 14 % mehr. Lángos ist 20 Cent teurer.
»Volle Kosten geben wir nicht an Kunden weiter«
Alles teurer. Ortswechsel nach Krems (NÖ). Mario Pulker, Gastronomieobmann der Wirtschaftskammer und Betreiber der Residenz Wachau: „Fleischpreise haben sich teilweise verdoppelt – je nach Qualitätsstufe –, Brauereien haben erhöht, das sind keine Einzelfälle.“ Am radikalsten steigen Energiepreise: „Im Vorjahr zahlte ich 39 Cent pro Liter Heizöl, heuer waren es schon 1,32 Euro.“ Aber: „Die vollen Kosten geben wir nicht an die Kunden weiter, da müsste ich alleine wegen der Energiepreise um 30 % erhöhen.“ Scheint also so, als ob bald weitere Anstiege anstehen.
Preisanstieg auf der Speisekarte
Kalbsschnitzel | + 20 % |
Gulasch | + 10 % |
Semmelknödel | + 10 % |
Tafelspitz | + 5 % |
Mittagsmenü | + 10 % |