Hätte Kurz (27) ein Problem im Außenamt? Mitnichten, die Diplomatie wäre entzückt.
Österreichs Diplomatie steht kopf. Der Grund: Der ÖSTERREICH-Bericht, wonach der derzeitige Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz das Außenministerium übernehmen dürfte – ist doch Vizekanzler Michael Spindelegger offenbar entschlossen, ins Finanzministerium zu wechseln. Und ein 27-jähriger Außenminister – so etwas war in Österreich, ja sogar in ganz Europa noch nicht da.
Bei allem Zweifeln der Diplomaten – jetzt hat Kurz einen mächtigen und einflussreichen Fürsprecher bekommen: Albert Rohan (77), Grandseigneur der Diplomatie.
Rohan bestimmte 40 Jahre lang Österreichs Außenpolitik entscheidend mit, er war Botschafter, Generalsekretär des Außenministeriums und ist bis heute als UN-Vermittler aktiv.
In ÖSTERREICH sagt er über Sebastian Kurz: „Ich würde mich freuen, bekäme er den Job.“ Ein Wunsch, der wohl in Erfüllung geht.
Rohan: "Kurz käme gut an"
ÖSTERREICH: Sebastian Kurz als Außenminister, wäre das eine gute Entscheidung? Albert Rohan: Käme es so, ich würde mich freuen. Die Alternativen sind ja nicht gerade spannend. Kurz macht einen hochintelligenten Eindruck, redet wie ein normaler Mensch und nicht so geschwollen. Ich glaube schon, dass das auch in der Außenpolitik gut ankommen würde.
ÖSTERREICH: Und seine Jugend?
Rohan: Heute gibt es viele junge Leute, die Namhaftes bewegen. Carl Bildt war auch nicht viel älter, als er Schwedens Außenminister wurde.
ÖSTERREICH: Im diplomatischen Korps werden schon jetzt Nasen gerümpft …
Rohan: Kann ich nicht bestätigen, das Außenamt wird gewohnt loyal zu seinem Minister stehen. Mit Kurz käme schließlich ein Minister, der Vollzeit-Außenminister wäre und somit aktive Außenpolitik betreiben könnte. Der Apparat ist gewohnt, seine enorme Sachkenntnis zur Verfügung zu stellen, wer immer der Minister ist.
ÖSTERREICH: Sie befürworten die Bestellung von Kurz?
Rohan: Ich würde mich wirklich freuen.
K. Wendl
