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System-Ausfall zum Start

Totales Lockdown-Chaos an den Schulen: Faßmann wehrt sich

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Ab heute gilt Distance Learning für alle Pflichtschüler. Der Start ist holprig. Bildungsminister Faßmann wehrt sich auf oe24.TV: "Wir haben intensiv gearbeitet"

Der Montag ging mit einer Demo von Dutzenden Eltern zu Ende. Motto: „Haltet die Schulen offen!“ Vor dem Kanzleramt protestierten die Eltern – dabei auch Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger: „Nicht alle Kinder können den verlorenen Stoff nachholen.“

Davor wurde der letzte Schultag für viele Eltern, Lehrer und Schüler zur Nervenprobe. Ein Vater: „Ich habe mein Kind am Montag mit einem großen Sack in die Schule geschickt, damit es von Schulsachen bis zu Patschen alles einpacken kann. Es ist ein Chaos.“

Ein anderer Vater: „Ich wurde um 7.00 Uhr früh angerufen, um eine Betreuung in der kommenden ­Woche zu vereinbaren. Da konnte ich mich nicht einmal mit meinem Arbeit­geber absprechen.“

Sammelklassen

Auch die Betreuung in den Schulen sorgt für Wirbel. Hier führen sogenannte altersübergreifende Sammelklassen zu einem Aufschrei. „Mein Kind war bisher im geschlossenen Klassenverband. Ich will es nicht in einer wild durcheinandergewürfelten Gruppe haben“, sagen Eltern zu ÖSTERREICH. Das Ministerium kontert: „Die Gruppen sind klein, die Räume groß, alle tragen Masken.“

Eine Direktorin in Wien ruft zum Boykott des Schul-Lockdowns auf. Denn da die Sonderbetreuungszeit für Eltern nicht greift, müssen viele ohnehin ihre Kinder weiter in die Schule schicken.

Digitales Klassenbuch "SchoolFox" ausgefallen

Am Sonntag kam es auch zu Problemen mit dem System SchoolFox, das von vielen Schulen für den Fernunterricht eingesetzt wird. „Es gab Time-outs, Fehlermeldungen“, sagen Betroffene. Den Vorwurf, unvorbereitet gewesen zu sein, weist Minister Faßmann auf oe24.TV zurück: „Wir haben intensiv gearbeitet.“

Faßmann: "Ich dachte nie an Rücktritt"

OE24.TV: Ab heute sind eine Million Schüler auf Fernunterricht. Sie waren dagegen. Sind Sie gescheitert?

Heinz Faßmann: Nein, ich bin nicht gescheitert. Es geht um eine Güterabwägung. Die Situation bei den Infektionen hat sich in den letzten 14 Tagen doch geändert. Wir sind jetzt an der Spitze der Neuinfektionen. Das muss ich zur Kenntnis nehmen.

OE24.TV: Wird das E-Learning funktionieren?

Faßmann: Das wird funktionieren. Wir haben intensiv gearbeitet. Jetzt gibt es mehr digitales Unterrichtsmaterial, es gibt Leihgeräte. Die Lehrer selber haben sich in den Sommermonaten qualifiziert.

OE24.TV: Dachten Sie je an einen Rücktritt?

Faßmann: Nein, nie. Ich bin ein sehr pflichtbewusster Mensch.

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