Steiermark-Wahl

Türkis-grüne Verhandlungen ließen Wähler kalt

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Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene motivierten allenfalls FPÖ-Wähler 

 Die im Bund laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und Grünen haben die Wählerinnen und Wähler in der Steiermark kaum beeinflusst. Darauf lässt eine Wahltagsbefragung von Peter Hajek Public Opinion Strategies für den Sender ATV schließen. Demnach gaben 61 Prozent an, vom Ausblick auf eine mögliche Türkis-Grüne Koalition "gar nicht" in ihrer Wahlentscheidung beeinflusst worden zu sein.
 
Hajek hat in der Woche vor der Wahl 1.220 wahlberechtigte Steirer zu ihren Wahlmotiven befragt (Schwankungsbreite bis zu 2,8 Prozent). Überraschungen blieben dabei aus: Das stärkste Wahlmotiv bei ÖVP und SPÖ war das Faktum "Stammwähler", bei der FPÖ die Themen "Grenzschutz/Asylpolitik" und bei den Grünen "Umwelt/Klimaschutz". Die KPÖ konnte mit Sympathie und sozialen Themen Punkten, die NEOS-Wähler gaben (neben dem Parteiprogramm) auch den Wunsch an, die liberale Kleinpartei im Landtag vertreten zu sehen.
 

Wahlmotive

"Die Wahlmotive könnten ebenso gut aus dem Wahlkampf zur Nationalratswahl stammen. Es wurde spontan kein explizit steirisches Thema genannt - außer der Regierungsarbeit der ÖVP", konstatiert Hajek die Ergebnisse seiner Umfrage.
 
Von den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene zeigt sich der Umfrage zufolge eine deutliche Mehrheit der Steirerinnen und Steirer unbeeinflusst: 61 Prozent gaben an, davon "gar nicht" in ihrer Wahlentscheidung beeinflusst worden zu sein, weitere 18 Prozent "weniger". Nicht einmal ein Fünftel räumte ein, "sehr" (8 Prozent) oder "eher" (11 Prozent) vom Ausblick auf eine mögliche türkis-grüne Koalition motiviert worden zu sein. Am größten war dieser Anteil bei den FPÖ-Wählern (21 Prozent "sehr", 18 Prozent "eher" motiviert).
 

Liederbuchaffäre keine Bedeutung

Noch geringer war - zumindest laut den eigenen Angaben der Wähler - die Bedeutung der Liederbuchaffäre einer Knittelfelder Burschenschaft: 76 Prozent gaben an, davon "gar nicht" und weitere elf Prozent "weniger" davon beeinflusst worden zu sein. Am ehesten konnte diese Causa der Umfrage zufolge noch SPÖ-Wähler motivieren.
 
Bei den Spitzenkandidaten war Mario Kunasek für 51 Prozent der FPÖ-Wähler "sehr wichtig", Hermann Schützenhöfer wurde von 40 Prozent der ÖVP-Wähler genannt und Michael Schickhofer von 31 Prozent der SPÖ-Wähler.
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