Hitzige Debatte

Kurz vs. Strache: Das Kanzler-Duell

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Viel Einigkeit, aber noch mehr Untergriffe gab es beim letzten Duell zwischen Kurz & Strache.

Am Dienstagabend trafen Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) ein letztes Mal vor der Wahl auf­einander. Inhaltlich waren sich die zwei Parteichefs im ORF-Talk in fast allen Bereichen einig, trotzdem gerieten sie bisweilen heftig aneinander. So unterstellte Strache dem ÖVP-Chef „Verstrickungen“ von rot-schwarzen Geschäftsinteressen in seiner Spenderliste – konkret sprach er vom VP-Spender Georg Muzicant, der auch an einer Firma von Christian Kerns Frau beteiligt sein soll. Kurz reagierte: „Den Herrn Muzicant rauszugreifen, weil er einen jüdischen Background hat, halte ich für unredlich.“

»Verstrickungen von 
Geschäftsinteressen«

Auch in Sachen Flüchtlinge – und der Senkung der Mindestsicherung – war man sich in der Sache einig, wenngleich: „Sie erheben vielleicht richtige Forderungen, die Sie von der FPÖ übernommen haben, aber leider viel zu spät“, ließ Strache wissen. Kurz befand wiederum, dass der FP-Chef zwar „gut im Probleme aufzeigen“ sei, aber es beim Lösen selbiger „noch Luft nach oben“ gebe. Das solle sich ändern, wenn Strache ein Regierungsamt anstrebe.

Kurz: „Beim Probleme-Lösen haben Sie Luft nach oben“

Frage: Sie bezeichnen Herrn Kurz als Kopiermaschine. Das ist vielleicht nicht schmeichelhaft, aber einen Regierungsbildung möglicherweise zuträglich...

Heinz-Christian Strache: Herr Kurz ist ein sympathischer, junger Mann, aber er ist auch längst dienender ÖVP-Politiker in Regierungsverantwortung. Und da haben wir ein dramatisches Versagen in seinem Bereich erlebt, daran ist er zu messen. Er ist bei vielen Fehlentwicklungen zu spät draufgekommen. Und wir müssen uns noch eines vor Augen halten: Da gibt es Verstrickungen mit Großunternehmern, die ja Interessenslagen haben.

Sebastian Kurz: Ich bin es ja gewohnt, in dem Wahlkampf mit Vorwürfen umzugehen. Jeden Tag kommt ein neuer und wir tun nichts anderes mehr als die zu entkräften. Aber wenn jemand für Van der Bellen oder Kern spendet, wird das nicht einmal erwähnt, aber wenn jemand für ÖVP spendet, heißt es, das hat Einfluss auf unser Programm.

Frage: Wer von Ihnen ist glaubwürdiger beim Thema Flüchtlinge?

Kurz: Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich umgesetzt habe. Ich musste meine Linie auch oft gegen den Widerstand der SPÖ durchsetzen. Ja, es stimmt, der Herr Strache war immer früh dran, Probleme aufzuzeigen. Darin sind Sie gut, aber wenn ums Lösen der Probleme geht, gibt es bei Ihnen noch Luft nach oben. Aber Sie streben ja ein Regierungsamt an, vielleicht ändern sich dann Ihr Stil.

Strache: Ich hätte mir von ihnen Unterstützung erwartet, als ich 2015 darum gebeten habe, die Grenzen zu schützen. Da haben wir Orban zu danken. Sie haben in den letzten Jahren als Integrationsminister versagt.

Hier finden Sie den LIVE-Ticker zum Nachlesen.

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 21:04

Damit ist das Duell zu Ende

Vielen Dank fürs Mitlesen. Jetzt gleich im Anschluss gibt es auf oe24.TV die große Analyse der Debatte.

 21:00

Rot-blaue Geheimgespräche?

Die FPÖ fordert in einer Regierung bekanntlich das Innenressort. Dort könne man die Inhalte am besten umsetzen, so Strache. Auch das Außenministerium sei für die Freiheitlichen bekannt. Kurz antwortet, dass er dies vielleicht gar nicht entscheiden müsse. Im Hintergrund gebe es bereits Gespräche um eine rot-blaue Koalition. "Blau-Rot ist auszuschließen", sagt Strache und weist auf einen aufrechten Parteibeschluss der SPÖ hin.

 21:00

„Armutszeugnis“

Strache spricht von einem Armutszeugnis, dass Kurz mehr Macht für den Kanzler fordert. Der ÖVP-Chef hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, dass der Kanzler zukünftig der Regierung eine Linie vorgeben kann.

 20:57

Duell wird wieder hitzig

„Sie sind gut darin, die Probleme aufzuzeigen“, sagt Kurz zu Strache. Aber nur er habe die Kraft, als Bundeskanzler die Reformen umzusetzen. Die Diskussion wird wieder hitziger. Die beiden Politiker fallen sich nun ins Wort, die Zuschauer verstehen praktisch nichts mehr.

 20:55

Kurz: „Man müsse die Altersarbeitslosigkeit senken und die Pensionen sichern“. Beim Missbrauch des Sozialsystems gebe es eine Übereinkunft zwischen ÖVP und FPÖ. Er sei deshalb ein Fan des oberösterreichischen Systems. Dieses Modell soll nun bundesweit übernommen werden.

 20:52

Thema Pensionen

Zum Schluss der Debatte soll es nun am das Thema Pensionen gehen. „Haben Sie sich da wirklich angenähert?“, fragt Leitner. „Ich sehe diese Annäherung nicht“ wirft Strache ein. Die momentane Mindestpensionshöhe „sei eine Schande“, do der FPÖ-Chef. Gleichzeitig würden „Wirtschaftsflüchtlinge“ Mindestsicherung bekommen, dies sei "unfair".

 20:49

Straches Partner im EU-Parlament

Kurz kritisiert Strache, dass er in Brüssel mit Le Pen und der AfD zusammenarbeite. Kurz kritisiert Strache, dass er in Brüssel mit Le Pen und der AfD zusammenarbeite. Der FPÖ-Chef wirft ein, dass er zum Beispiel mit Orban regelmäßig rede. „Sie bekommen ja nicht einmal einen Termin bei ihm“, kontert Kurz.

 20:47

Die Debatte ist nun weniger hitzig und sachlicher. Strache gibt Kurz Recht, dass man die EU reformieren müsse. Die Union würde zu viel regulieren, das müsse sich ändern. Zudem kritisiert Strache auch das Freihandelsabkommen CETA:

 20:42

Jetzt geht es (endlich) um den Brexit

Leitner fragt Strache, warum er meint, dass es den Briten nach dem Brexit besser gehen wird. Strache geht davon aus, dass London eine gute Lösung finden werde und es in Zukunft ähnliche Abkommen wie zwischen der Schweiz und der EU geben werde.

Kurz sieht die Situation skeptischer. Es sei noch ein langer Weg, die Verhandlungen seien schwierig. „Es wird eine schwierige Zeit für Großbritannien und die EU“. Sein Ziel unter österreichischem Ratsvorsitz sei es, die EU nun weiterzuentwickeln. Man müsse sich auf die großen Fragen konzentrieren.

 20:41

Leitner wird laut

Es geht weiter mit gegenseitigen Vorwürfen. Strache kritisiert immer wieder das Versagen der Regierung, deren Teil Kurz war. Der ÖVP-Chef gibt dem FPÖ-Chef nun sogar Recht: Die Mauer um das Kanzleramt sei ein Fehler gewesen, sagt Kurz und macht dabei auch einen Seitenhieb gegen Kern. Leitner unterbricht nun die beiden Politiker und will ein neues Thema diskutieren.

 20:35

„Wir müssen Orban dankbar sein“

Strache lobt den ungarischen Premier. Dieser habe die Grenzen geschlossen, nicht Kurz. Der ÖVP-Chef kritisiert nun Strache: „Sie müssen es mit den Fakten genauer nehmen, damit Sie sich nicht lächerlich machen.“ Orban habe ihm gedankt, dass er die Route geschlossen habe.

 20:34

„Ich verstehe ja, dass Sie mich im Wahlkampf angreifen.“ Einige ihrer Parteikollegen würden aber meine Arbeit anerkennen. Kurz nennt dabei Norbert Hofer im Wahlkampf 2016. Man würde ihn nur jetzt im Wahlkampf „anpatzen“.

 20:32

„Der Herr Strache ist wohl im falschen TV-Duell“

Kurz reagiert auf die Vorwürfe von Strache. Die Österreicher hätten ein klares Bild von seiner Arbeit, seine Politik sei immer klar gewesen, auch in der Integration. „Ich habe immer die Linie vertreten, dass man illegale Migration stoppen müsse.“ Deshalb habe er auch die Balkanroute geschlossen. Dafür war sehr viel Arbeit auf internationaler Ebene nötig.

 20:28

Strache weiter angriffslustig

Strache attackiert Kurz weiter. Die FPÖ hätte Probleme erkannt und Lösungen vorgeschlagen. Die Regierung habe 2015 aber zu spät reagiert, dabei habe auch Kurz als Minister „versagt“. Nun wirft der FPÖ-Chef Kurz erneut vor, er habe damals gesagt, dass der Islam selbstverständlich zu Österreich gehöre.

 20:27

Jetzt geht es um das Thema Migration

Leitner versucht die hitzige Diskussion wieder auf Sachpolitik zu lenken. Kurz verteidigt seinen Kurs als Außenminister. Es habe in der Regierung aber immer wieder Gegenwind der SPÖ gegeben.

 20:22

Antisemitismusvorwurf

Kurz reagiert relativ entspannt. Er sei es gewohnt, mit Vorwürfen konfrontiert zu werden. „Ja, wir haben Spender, diese haben aber keinen Einfluss auf das Programm.“ Kurz möchte „einen neuen Stil pflegen.“ Dann wirft Kurz Strache vor, dass er Muzicant als Spender nur deshalb herausgegriffen habe, "weil er einen jüdischen Background hat".

 20:20

Strache startet offensiv

Strache greift weiter an. Die neue ÖVP sei i Wahrheit die alte ÖVP. Zudem würden hinter der Partei Großspender stehen. „Man muss sich daher schon fragen, ob es dahinter Bedingungen und Erwarungen stehen“ Eines sei sicher: Solche Spender "machen kein gutes Bild"

 20:17

Sitzen hier die beiden nächsten Koalitionspartner am Tisch?

Kurz sagt, dass er niemals Probleme mit anderen Politikern hatte. Der ÖVP-Chef sieht die Wahl als Kanzler-Wahl: Es wird sich zeigen, ob er oder Strache neuer Kanzler wird.

HC Strache findet wenig lobende Worte für seinen Gegner und wirft dem ÖVP-Chef Versagen als Minister vor.

 20:15

Es geht los

Tarek Leitner begrüßt die beiden Politiker.

 20:11

Strache und Kurz standen sich erst am Sonntag auf Puls4 gegenüber. Damals verlief die Debatte relativ ruhig. Man darf gespannt sein, ob der FPÖ-Chef heute wieder aggressiver agiert.

 20:06

Moderiert wird das Duell heute wieder von Tarek Leitner. Claudia Reiterer leitet nur die Duelle mit Beteiligung der SPÖ.

 19:38

Herzlich Willkommen zum oe24-Liveticker

Sebastian Kurz und HC Strache trefen heute um 20:15 Uhr im ORF aufeinander. Gleich im Anschluss sehen Sie auf oe24.TV die Highlights.