Wie SPÖ-Spitze um Wien kämpft

Rendi ist Kerns neue Geheimwaffe

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Kerns Charme-Offensive in Wien und zwei Frauen für ihn.

„Jede Art des Antisemitismus ist auch ein Angriff auf mich“, sagte SPÖ-Kanzler Christian Kern bei einem Event mit der jüdischen Gemeinde am Tel Aviv Beach am Wiener Donaukanal am Donnerstag. Tosender Applaus.

Der rote Kanzler ist im Dauereinsatz – tingelt den ganzen Tag durch Österreich, geht am Abend noch auf Events. Man sieht ihm an, dass er den Kampf gegen VP-Herausforderer Sebastian Kurz längst noch nicht aufgegeben hat.

Auch Kerns neue Geheimwaffe, Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner kämpft sympathisch für ihn. Sie ist an diesem Abend – wie ihr Mann Michael Rendi, einst Botschafter in Israel, im ­Einsatz für Kern. Denn auch die kleine jüdische Gemeinde in Wien ist gespalten. Während Oberrabbiner Paul Eisenberg und der Ehrenpräsident der Kultusgemeinde Ariel Muzicant demonstrativ den Kanzler herzen, unterstützt etwa der älteste Sohn von Muzicant, Georg, den VP-Chef.

Eveline Steinberger-Kern kämpft an seiner Seite

Auch des Kanzlers Ehefrau, Eveline Steinberger-Kern, ist an diesem Abend – sie begleitet ihn im Wahlkampf immer häufiger – ­dabei. Auch sie unterhält sich – ebenso wie die Gesundheitsministerin, unaufdringlich mit den Menschen. Die beiden starken Frauen werben leise, aber mit Nachdruck für den SP-Chef.

Viele wollen Selfies mit dem Kanzler. „Er ist ein Mensch“, sagt Ariel Muzicant und meint damit ­einen mit „Empathie und Mit­gefühl“.

Zufrieden beobachtet auch SP-Kulturminister Thomas Drozda die Szenerie. Im aufgeschlossenen Bürgertum scheint Kern anzukommen. „Aber die SPÖ hat schon viele Fehler gemacht in diesem Wahlkampf“, sagt ein anderer Gast, der „weder Schwarz-Blau, noch Rot-Blau will“. Kern setzt verstärkt auf die Themen, die „wirklich ­bewegen“. Gesundheits- und Sozialpolitik, aber auch einen entschlossenen „Kampf gegen radikalen Islamismus“. Und zieht weiter durch das Land.

 

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