Wer heute in Wien als Sieger aus der Wahl geht, triumphiert im ganzen Land.
Nach dem Finale ist vor dem wirklich letzten Wahlkampfeinsatz - unter diesem Motto kämpften am Samstag noch einmal alle Parteien zwischen Lugner City und Viktor-Adler-Markt verbissen um jede Stimme in Wien.
Ludwigs Marathon. Michael Ludwig etwa ging zuerst zum Streckerpark-Fest in Hietzing, dann zum Weinwandertag auf den Cobenzl - und hatte am Abend seinen letzten Wahlkampf-Termin wenige Stunden vor Öffnung der ersten Wahllokale im Rathaus, beim "Schwarzmarkt des Wissens". Die Wiener SPÖ rannte am gesamten Samstag mit Events in allen Bezirken für ihre Spitzenkandidatinnen Pamela Rendi-Wagner und ihre Wiener Mitstreiterin Doris Bures.
Rennen gegen Kurz. Denn allen in der SPÖ war klar: Nur wenn man in Wien schafft, den ursprünglich extrem knappen Vorsprung der Stadt-SPÖ auf die ÖVP stark auszubauen, kann Rendi-Wagner bundesweit ein Desaster verhindern.
Umgekehrt war für den Ex-Kanzler bis zuletzt Wien ein absoluter Battleground. Nur wenn er hier der FPÖ eine herbe Niederlage zufügt, kann er heute klar über die 35-Prozent-Hürde springen, sogar in die Nähe der 40 Prozent vorstoßen, wenn er auch der SPÖ Wähler abspenstig macht.
Mindestens ebenso spannend das Match der "Kleinen" um Wien: Hier entscheidet sich, wie stark die Grünen tatsächlich werden und wie klar sie vor den Neos liegen. Und hier hat Peter Pilz die letzte Chance auf ein Wunder für seinen Wiedereinzug. (gaj)
