Diskriminierung

"Wenn eine Kuh im Schweinestall geboren ist..."

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Der "Ring Freiheitlicher Jugend" (RFJ) lehnt den Beitritt einer Frau ab. Der Grund: sie ist Türkin.

"Wenn eine Kuh im Schweinestall geboren ist, bleibt sie trotzdem eine Kuh.“ Mit diesen Worten begründet RFJ-Bundesgeschäftsführer und FPÖ-Bezirksparteiobmann (Wien Alsergrund) Nikolaus Amhof die Abweisung des Aufnahmeantrags einer Österreicherin türkischer Herkunft. Die Betroffen war mit 15 Anderen von der Bezirksorganisation Wien Floridsdorf vorgeschlagen worden und wurde als Einzige abgelehnt.

Die Frau ist "assimiliert"
Obwohl die betreffende Frau "assimiliert" sei und "perfekt Deutsch spricht", ist ihr der RFJ über ihren Namen auf die Schliche gekommen. "Turkvölker aus diesem Raum sind nicht mit der alemannischen Geisteshaltung zu vereinen" , meint Amhof weiter. EU-Bürger würden in der Regel schon aufgenommen. Deutsche, Schweizer, Ungarn und Skandinavier sind laut Amhof schon im RFJ vertreten. Die Möglichkeit besteht jedoch nur für Österreicher oder Mitteleuropäer, die verösterreichert sind. Türken oder Schwarzafrikaner haben also keine Chance.

"Staatsbürgerschaft muss man ethnisch sehen"
" Man muss die Staatsbürgerschaft ethnisch sehen, somit kann ein Schwarzafrikaner oder Türke kann gar nicht wirklich Österreicher werden ", meint Amhof. Die Wiener Landesfraktion des RFJ will nun das Türken-Verbot sogar in in die Statuten aufnehmen lassen, wozu allerdings ein Bundesvorstands-Beschluss nötig ist. Anders sehen das die Bezirksorganisationen in Wien Floridsdorf und Wien Rudolfsheim, die für die Aufnahme von Türken sind, wenn sie "geistig den Argumenten folgen und sich vom radikalen Islam abwenden".

Die Hintergründe der Debatte
Die Wiener Landesorganisation des "Rings Freiheitlicher Jungend" (RFJ) hat am Mittwoch einer Frau türkischer Herkunft die Aufnahme verwehrt, wie der Wiener Obmann Dominik Nepp erklärt. "Der Wunsch der österreichischen Jugendlichen, wenigstens einen Platz zu erhalten, wo sie noch unter sich bleiben können, war unüberhörbar", kommentiert er die interne Abstimmung.

Es müsse jeder Organisation überlassen bleiben, wen sie aufnimmt und wen nicht. Nepps Vergleich: "Übrigens nehmen überzeugte türkischnationale Organisationen, deren MItglieder Österreicher immer wieder als Schweinefleischfresser und Hurentöchter bezeichen, auch nur Türken auf.

Die jetzt getroffene Richtungsentscheidung habe man - als Ergebnis einer sachlich korrekten Diskussion - seit langem erwartet, so der geschäftsführende Obmann weiter. Einzig die "transdanubischen" RFJ-Bezirke hätten sich für die Aufnahme der jungen Frau eingesetzt.

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