Gesamtschule

Wiener ÖVP für Modellregionen offen

Teilen

Wiener VP-Chef Juraczka: "Jeder hat das Recht, gescheiter zu werden."

Die ÖVP lässt die Debatte um die Gesamtschule nicht los. Eine einheitliche innerparteiliche Linie bei dem Thema wird immer schwerer, denn immer mehr Landesparteien können sich Modellregionen vorstellen - sehr zum Missfallen von ÖVP-Chef Michael Spindelegger.

Wiener ÖVP für Schulversuch
Auch die Wiener VP kann sich Modellregionen zur Gesamtschule vorstellen. "Jeder hat das Recht, gescheiter zu werden", meint Landesparteiobmann Manfred Juraczka in den "Vorarlberger Nachrichten". "Man kann verschiedene Dinge ausprobieren." Ein entsprechender Schulversuch solle aber nicht in einem ganzen Bundesland stattfinden.

Gesamtschule bezirksweise testen

"Was vorstellbar ist, ist, dass man in einem Bezirk einmal testet, ob man mit einer Gemeinsamen Schule etwas weiterbrächte. Alles andere hielte ich für eine Gefährdung des Schulsystems im ganzen Land", so Juraczka. Er selbst müsste von einer gemeinsamen Schule auch erst überzeugt werden: "Umfragen zeigen, dass die Menschen eine Weiterführung der Langform des Gymnasiums wollen. Ich habe größtes Verständnis dafür."

Seniorenbund-Chef Kohl steht hinter Spindelegger
Der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, steht in der parteiinternen Debatte über die Gesamtschule "zu 100 Prozent hinter der Linie der Bundespartei". Die Forderungen aus verschiedenen Ländern nach Modellregionen könne er nicht wirklich verstehen, sagte Khol am Freitag in einer Pressekonferenz. Die Kritik an Parteichef Michael Spindelegger hält Khol für einen "Ausbruch der Irrationalität".

Es gebe genügend Möglichkeiten, diese Frage intern zu diskutieren, hielt der Seniorenbund-Obmann den Kritikern entgegen. Und auf die Frage, ob er nun eine Obmann-Debatte in der ÖVP für denkbar halte, sagte Khol: "Dieses Wort nehme ich nicht in den Mund."

Kohl hält an Gymnasium fest
In der Sache selbst verwies Khol darauf, dass "alle Erfahrungen" und 80 Prozent der Befragten für die Beibehaltung der Langform des Gymnasiums sprechen. Zudem habe auch der Rechnungshof aufgezeigt, dass das Gymnasium wesentlich kostengünstiger sei als alle anderen Formen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.