Laut OECD

Wir zahlen mehr Steuern als andere EU-Länder

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Unsere Steuer- und Sozialabgabenquote liegt mit fast 42% weiterhin deutlich über dem OECD-Schnitt. Sehr hoch sind vor allem die Sozialbeiträge.

Der Anteil von Steuer- und Sozialabgaben am Bruttoinlandsprodukt ist 2006 weiter auf 41,9 Prozent gesunken. Damit ist dieser Teil der Wirtschaftsleistung zum fünften Mal in Folge gegen den OECD-Trend gesunken. Trotzdem liegt die Quote in Österreich nach wie vor deutlich über dem Schnitt von 36,2 Prozent.

Vor allem die Sozialabgaben in Österreich befinden sich mit 14,4 Prozent des BIP international auf sehr hohem Niveau. Die vorläufige "Revenue Statistics" der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist am Mittwoch in Paris präsentiert worden.

Blau-schwarzes Quotenhoch
Die höchste Steuer- und Sozialabgabequote erreichte Österreich unter der blau-schwarzen Regierung 2001 mit 44,6 Prozent. Seither sank sie peu a peu. Die durchschnittliche Abgabenquote der OECD-Länder legte leicht zu.

Rückgang bei indirekten Steuern
Getragen wird die rückläufige Abgabenquote laut OECD durch geringere Einnahmen aus indirekten Steuern (Steuern auf Güter und Dienstleistungen) und ein leicht gesunkenes Sozialbeitragsaufkommen.

Sehr hohe Sozialbeiträge
Die Sozialbeitragsquote (plus Kommunalsteuern und Familienlastenausgleichsfonds) lag auch 2006 mit 14,4 Prozent der Wirtschaftsleistung auf international sehr hohem Niveau, auch wenn sie gegenüber 2005 leicht gesunken ist. Innerhalb der OECD erzielen nur Frankreich und Tschechien höhere Einnahmen aus Steuern und Beiträgen auf Arbeitseinkommen.

Arbeit zu stark belastet
Die OECD verweist auf eine überdurchschnittliche Belastung für österreichische Arbeitnehmer. So werde das durchschnittliche Einkommen mit 11,5 Prozent Einkommenssteuer, 22,6 Prozent Arbeitgeber- und 14 Prozent Arbeitnehmer-Sozialversicherungsbeiträgen belastet - also in Summe mit 48,1 Prozent.

Der OECD-Schnitt liegt bei nur 37,5 Prozent.

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Substanzsteuern unter dem Schnitt
Die Einnahmen aus Substanzsteuern (Grund-, Vermögens, Schenkungs- und Erbschaftssteuern) lag auch 2006 konstant bei 0,6 Prozent des BIP und damit weit unter dem OECD-Schnitt von 1,9 Prozent. Im Juli hatte die OECD Österreich empfohlen, die Abschaffung der Erbschaftssteuer und damit eine weitere Absenkung der Einnahmen aus Substanzsteuern zu überdenken.

ÖGB ruft nach Steuerreform
ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer fordert dringend eine Steuerreform ein - im Ausmaß von zwei Milliarden Euro, um die Belastung der Arbeitnehmer endlich zu senken. Um den Faktor Arbeit zu entlasten, fordert er konkret eine rasche Lohnsteuersenkung, die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe und die Reparatur der Erbschafts- und Schenkungssteuer statt deren Abschaffung.

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