Wegen mangelnder Verkehrssicherheit sollen während der EM die Kärntner und Tiroler Schulen an zwei Tagen geschlossen bleiben.
Nach den Plänen der Kärntner Landesschulratspräsidentin Claudia Egger (B) soll während der EURO 2008 an den beiden Klagenfurt-Spieltagen unter der Woche, also Donnerstag, dem 12. Juni, sowie Montag, dem 16. Juni, kein Unterricht stattfinden. Landeshauptmann Jörg Haider (B) will sich den Vorschlag "erst einmal anschauen". Er hatte vorgeschlagen, die Tage nach den Spielen freizugeben. Ins selbe Horn stößt Landesschulratsvize Rudof Altersberger (S).
Kapazität der Verkehrsmittel fehlt
Hauptargument für die
Entscheidung sei gewesen, dass an den Spieltagen "die
Verkehrssicherheit und die Kapazität der öffentlichen Verkehrsmittel fast
nicht gegeben" seien, meinte Egger.
"Wir wollen nicht, dass Kinder in der Fan-Meile auftauchen", gab Haider hingegen zu bedenken. Er wolle den Eltern zudem das "Wahlrecht" zugestehen, ihre Kinder an den betroffenen Tagen in die Schule zu schicken oder nicht.
Eltern mit Urlaubssperren
Viele berufstätige Elternteile könnten
aufgrund von Urlaubssperren wegen der EURO unter der Woche ihre Kinder nicht
beaufsichtigen. Erfahrungen während der WM 2006 in Deutschland hätten zudem
gezeigt, dass die Tage nach den Spielen "die gefährlichsten"
seien, erklärte Altersberger.
Während der EURO 2008 werden in Klagenfurt rund 2.100 Polizeibeamte im Einsatz sein, die die 100.000 bis 150.000 Besucher unter Kontrolle halten sollen.
Auch Tirol gibt zwei Tage schulfrei
Zwei schulfreie Tage wird es
auch für alle mittleren und höheren Schulen in der Tiroler Landeshauptstadt
während der Fußball-Europameisterschaft 2008 geben. Während der
Innsbruck-Spieltage trete der Fall der "Unerreichbarkeit des Schulgebäudes"
nach dem Schulunterrichtsgesetz (SchUG) ein. Eine derartige Verordnung sei
legitim, hieß es am Mittwoch aus dem Büro des Tiroler Landesschulrat.
"Zwingende Gründe"
Die Verkehrsmittel würden an
den Spieltagen 10. und 18. Juni 2008 (der 14. Juni als dritter Spieltag
fällt auf einen Samstag) anderswertig benötigt werden. Die Verordnung sei
nicht aus Gründen der Gefährlichkeit erlassen worden, sondern "aus sonstigen
zwingenden Gründen" nach dem SchUG.
Wien plant nichts Dergleichen
In Wien gibt es dagegen keine
vergleichbaren Pläne. "Wir werden die Kinder nicht aus der Stadt
verbannen", hieß es aus dem Stadtschulrat. Wenn die Kinder nicht in die
Schule gehen, müssten sie in den Horten beaufsichtigt werden - wo es dann
wieder die gleiche Problemlage gebe. Für die Klagenfurter hat man in Wien
aber grundsätzlich Verständnis: "Die Situation ist in einer
Stadt, die sich angesichts der EM verdoppelt, natürlich eine andere als in
einer Millionenstadt." Einige tausend Menschen mehr in der Stadt würden
in Wien dagegen ohne größere Probleme verkraftet.