Wissenschaftsminister Hahn will nicht, dass Österreich bei Forschungsprogrammen isoliert wird. Deswegen will er das Vertrauen stärken.
Angesichts des "erschreckend niedrigen Zuspruchs" der Österreicher zur EU hat das Wissenschaftsministerium eine Inseratskampagne gestartet, um auf die positiven Effekte der EU-Mitgliedschaft hinzuweisen. Zudem wurde im Ministerrat eine Kennzeichnungspflicht für EU-geförderte Forschungsprojekte und ähnlichem beschlossen. "Österreich profitiert im Forschungsbereich von der Mitgliedschaft, jeder der die europäische Integration infrage stellt, schadet dem Forschungs- und Innovationsstandort", sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn.
Eine kleine Volkswirtschaft wie Österreich hätte "nicht den Funken einer Chance, alleine zu bestehen", sagte Hahn. Die EU-Mitgliedschaft ermögliche die Mitwirkung österreichischer Forscher an der international vernetzten Forschung.
Mehr bekommen als einbezahlt
Hahn verwies zudem auf die
erfolgreiche Beteiligung Österreichs an den EU-Rahmenprogrammen für
Forschung. So sei Österreich im 6. Rahmenprogramm (2002-2006) Nettoempfänger
und habe mit 425 Mio. Euro EU-Fördermittel für die heimischen Forscher um 17
Prozent mehr zurückgeholt als eingezahlt wurde. Insgesamt seien damit mehr
als 1.300 Projekte gefördert worden.
Neues Logo
Alle mit EU-Geldern geförderten Forschungsprojekte
müssen künftig in allen Unterlagen mit einem Logo auf die Förderquelle
hinweisen. "Wo Europa drinnen ist, muss Europa draufstehen", verweist Hahn
auf das neue Logo, eine EU-Flagge mit dem Hinweis "Hier wird mit Mitteln der
EU geforscht". Dieses Logo sei auch als "Qualitätsauszeichnung" zu
verstehen. Bei aller berechtigter Kritik an der bürokratischen
Fördermittelvergabe, könne man als Fördernehmer stolz sein, sich
durchgesetzt zu haben.