Das sagt ÖSTERREICH

Das ist eine Schande für ganz Europa!

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Ein Kommentar von oe24-& ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.

Was sich derzeit an der EU-Grenze zur Türkei abspielt, ist eine Tragödie – und eine Schande für ganz Europa!

Allen voran, für die europäischen Staats- und Regierungschefs, die gedacht hatten, dass man mit einem skrupellosen Despoten wie Erdogan einen tragfähigen Flüchtlings-Deal aushandeln kann. Erdogan hat einmal mehr bewiesen, dass er und die Türkei keine Partner der EU sein können. Er setzt ganz bewusst Zehntausende Flüchtlinge – darunter auch viele Kinder – als menschliches Erpressungsmittel gegen die EU ein. Das ist widerwärtig und gehört dementsprechend bestraft. Anstatt über einen neuen Flüchtlings-Deal mit Erdogan zu verhandeln, sollte es harte EU-Sanktionen gegen die Türkei geben.

Die Flüchtlingskrise zeigt aber auch einmal mehr die Unfähigkeit der EU-Politiker, eine gemeinsame Lösung herbeizuführen. Die Griechen werden von der restlichen EU gnadenlos im Stich gelassen. Die EU-Staaten müssen die Außengrenze sofort mit ­einem Militär-Assistenzeinsatz sichern, bei dem alle EU-Länder (auf freiwilliger Basis) Soldaten schicken. Denn die griechischen Behörden sind (verständlicherweise) heillos überfordert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es die ersten Toten gibt!

Zu guter Letzt sollten sich die EU-Staaten dazu aufraffen, zumindest Kinder und Frauen aus den völlig überfüllten Flüchtlingslagern rauszuholen und in Europa zu verteilen (so wie von Vizekanzler Kogler gefordert). Das wären pro Land ein paar Hundert Flüchtlinge, kann also niemand überfordern.

Wir brauchen endlich einen professionellen und rigorosen militärischen Schutz der Außengrenze. Damit jeder weiß, dass es kein Durchkommen gibt. Aber es ist genau so unsere Pflicht, jene Kinder, die derzeit unter unmenschlichen Verhältnissen in den Flüchtlingslagern hausen, nach Europa zu ­holen. Die EU muss zeigen, dass sie besser ist als der skrupellose Erdogan.

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