Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Woche der Wahrheit für die Opposition.

Eigentlich haben alle damit gerechnet, dass diese Nationalratswahl im Zeichen des großen Protests stehen wird. Protest gegen die ungeliebte Große Koalition, gegen den Reformstillstand, gegen die korrupten Politiker. Die Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg – dachte man – wären nur das Vorbeben, das gewaltige Hauptbeben kommt am 29. September. Dachten wir.

In diesem Wahlkampf ist die Proteststimmung fast völlig verflogen. Die Wähler wollen Sicherheit der Arbeitsplätze, stabile Verhältnisse und vor allem mehr soziale Gerechtigkeit. Und siehe da: Plötzlich wird der Kanzler zum Kapitän „mit sicherer Hand“ und der Vizekanzler tänzelt als „Entfesselungskünstler“ der Wirtschaft durch die TV-Studios.

Die Opposition ist plötzlich schmähstad. Von den Grünen hört man zum Thema Korruption gar nichts mehr – außer dass alle „belämmert“ sind. Der FPÖ fehlt zur „Nächstenliebe“ der Inhalt. Der BZÖ-Chef lässt sich von den Regierenden zum Lausbuben schelten. Und Frank Stronach fantasiert von der Todesstrafe.

Diese Woche wird zur Nagelprobe für die Opposition. Frank muss heute auf PULS 4 endlich einmal jenen Kult-Auftritt hinlegen, auf den alle warten. Strache muss im ORF einmal den „entfesselten“ Spindi entzaubern. Und die sympathische Eva muss heute Abend dem Kanzler einschenken...

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