Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Wann zeigt die Regierung bei der Hypo Mut?

So pervers und absurd kann Politik sein: Da verschuldet der einstige FPÖ-Chef in seinem Größenwahn das ärgste Banken-Debakel der Republik. Und was passiert? Ausgerechnet der Nachfolger des Mega-Gauners Haider – ein gewisser HC Strache – wird dank Hypo zur Nummer eins in allen Umfragen. Pervers? Oder logisch?

Es wäre der Witz der Geschichte, wenn ausgerechnet das Hypo-Debakel, das wir nur Jörg Haider verdanken, die Haider-Partei FPÖ bei Neuwahlen an die Regierungsspitze brächte.

Und doch ist es logisch: Weil sich nämlich Kanzler Faymann und Finanzminister Spindelegger in diesem Debakel schlicht als unfähig erweisen. Unfähig zur Kommunikation mit den Bürgern. Unfähig zu Entscheidungen.

Es ist unklar, welcher Teufel Werner Faymann reitet, sich in dieser dramatischen Situation im Kanzleramt zu verbarrikadieren und wie ein politischer Angsthase auf seine heutige Vorladung ins Parlament zu warten – anstatt offensiv aufzutreten und die Schuldigen aufzuzeigen: nämlich Haider und die FPÖ – und endlich den Österreichern reinen Wein einzuschenken: Welche Belastungen kommen auf uns zu? Warum schicken wir diesen Sauhaufen nicht in die Pleite? Warum werden nicht die Anleger zur Kasse gebeten?

Noch desaströser ist der Auftritt des Finanzministers. Parteiintern schwer angeschlagen schaufelt sich Spindi gerade sein eigenes Hypo-Grab: Er zögert, zaudert, stottert. Jeder Beobachter hat den Eindruck: Der verschweigt was. Dabei ist gerade er schuldlos und arbeitet derzeit Tage und Nächte an der Lösung. Warum kommuniziert er das nicht?

Wann sagen Faymann und Spindi endlich, wie groß das Debakel wirklich ist? Und was jetzt geschehen muss. Kanzler und Vize – zeigt endlich Mut. Und versteckt euch nicht länger wie Angsthasen vor der Hypo.

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