Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Europa darf jetzt nicht scheitern.

Was Skeptiker immer prognostiziert haben, ist jetzt endgültig eingetroffen. Die Krise, in die das Griechenland-Desaster die EU gebracht hat, wird durch das Flüchtlingsproblem noch übertroffen: Europa ist einer weiteren existenzbedrohenden Zerreißprobe ausgesetzt: Griechenland streitet mit der ­Türkei, Slowenien mit Kroatien, Ungarn mit ­allen – und auch die viel gerühmte Achse Wien-Berlin wird brüchig.

Deutschland wirft Österreich vor, die Flüchtlinge nur nach Deutschland durchzuschleusen, um sie loszuwerden. Und auch in Deutschland sind die Kapazitäten bald ausgeschöpft.

Es sind jetzt schon Zigtausende, die täglich an unserer Grenze stehen. Die Erwartungen, die kalte Jahreszeit würde den Zustrom bremsen, haben sich vorerst nicht erfüllt.

Der Gipfel ist eine der 
letzten Chancen für EU
Die wenigen Länder, die sich dieses Problems ­annehmen, können es nicht mehr alleine schultern. Als es noch um die griechische Geldvernichtung und die Rettung der Banken ging, verging kaum eine Woche ohne irgendeinen aufgeregten EU-Gipfel.

Am Sonntag kommt es endlich zu einem Flüchtlingsgipfel der EU, den viele Länder, die sich bei den Flüchtlingen weg­ducken, bisher abgelehnt haben. Es ist eine der letzten Chancen, die Europa hat, um an diesem humanitären Jahrhundertereignis nicht zu zerbrechen.

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