Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Der Kanzler ist jetzt gefordert

Die Flüchtlingswelle erfüllt die Österreicher zunehmend mit Sorge – aber Gott sei Dank nur ein bisschen, viel weniger radikal als in Deutschland, Kroatien oder Ungarn.

55 % der Bürger sagen, dass unser Land den Flüchtlingsstrom in dieser Form nicht länger verkraften kann. Das sind zwar 12 % mehr als vor zwei Monaten, aber fast 20 % weniger als in Deutschland.

Radikale Schritte gegen den Zustrom werden deshalb von der Mehrheit nicht gewünscht:

Nur 30 % sind für die Errichtung eines Grenzzauns, aber 54 % klar dagegen.

55 % wollen weiter offene Grenzen – aber mit „Transitzonen“, in denen die einströmenden Flüchtlinge ­genauer kontrolliert und geordneter weitergeführt werden.

Der Wunsch nach offenen Grenzen und Menschlichkeit spiegelt sich auch im Politklima wider: Erstmals seit Wochen legt die FPÖ in der Partei-Umfrage nicht zu, sondern verliert sogar leicht – während Faymann und die SPÖ leicht punkten.

Der Kanzler ist jetzt ge­fordert: Der Wunsch der Österreicher ist eindeutig – sie wollen eine sinnvolle Flüchtlingskontrolle und Einbremsung des Zustroms an der EU-Außengrenze.

Theoretisch wäre alles so einfach: Die Türken sollen endlich ihren Schlauchboot-Wahnsinn stoppen und verhindern, dass von ihren Badeküsten täglich 300 Boote losfahren. Und die Griechen sollen jene Flüchtlinge, die trotzdem ankommen, in Hotspots auf Lesbos sammeln und direkt auf alle EU-Staaten verteilen.

Wenn unser Kanzler das gemeinsam mit Angela Merkel schafft, hätten beide Applaus verdient … und wir könnten jenes menschliche Land mit offenen Grenzen bleiben, das sich die Österreicher wünschen.

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