Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner zu den Koalitionsverhandlungen.
Nachdem Türkis-Grün zum Start der Gespräche mit großen Vorschusslorbeeren gestartet war, herrscht bei den Österreichern mittlerweile Ernüchterung. Denn die Verhandlungen ziehen sich wie ein Strudelteig. Statt für Dynamik und Aufbruch steht diese Koalition derzeit noch für Streit und Kompromisse.
Genau das spiegelt sich auch in der letzten großen Umfrage vor den Weihnachtsfeiertagen wider: Nur noch 28 % der Österreicher geben Türkis-Grün als ihre Wunschkoalition an. Das sind um 3 % weniger als noch vor einer Woche. Ganze 59 %, also eine deutliche Mehrheit, glaubt bereits, dass die Verhandlungen zwischen ÖVP und Grünen auf den letzten Metern noch scheitern könnten.
Österreicher wollen jetzt Polit-Weihnachtsfrieden
Die schlechten Umfrage-Werte müssen für Kurz und Kogler ein Alarmzeichen sein. Die Österreicher sind von dem wochenlangen Verhandlungsmarathon ohne konkrete Ergebnisse genervt. Und gerade vor den Feiertagen wollen die Wähler definitiv keinen Streit um eine neue Regierung, sondern auch politischen Weihnachtsfrieden.
Wenn diese türkis-grüne Regierung mit dem Hauch einer Aufbruchsstimmung starten soll (was unser Land bitter nötig hätte), dann müssen sich
die beiden Chefs jetzt schleunigst einigen und die Streitthemen wie Migration und CO2-Steuer aus dem Weg räumen.
Die derzeitige Hängepartie ist jedenfalls brandgefährlich. Die Stimmung für Türkis-Grün droht ins Negative zu kippen.