Das sagt ÖSTERREICH

Ist Trump überhaupt noch aufzuhalten?

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Ein Kommentar von oe24-& ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.

Es ist die Woche des Donald Trump: erst das Wahl-Debakel bei den demokratischen „Primaries“, dann seine große Show bei der „State of the Union“-Rede und schließlich der Freispruch im Impeachment-Verfahren. Prompt beschert eine neue Umfrage Trump Bestwerte bei der Popularität. Trump versteht es wie kein anderer, Politik zur Show zu machen. Das hat er bei seiner Rede einmal mehr bewiesen. Dass die Hälfte seiner Aussagen einem Faktencheck nicht standhält, ist für die Mehrheit der Amerikaner leider zweitrangig. Hauptsache die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt und die Soldaten werden nach Hause geholt.

Obendrein gibt es derzeit keinen demokratischen Kandidaten, der Trump ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Der Überraschungssieger der Iowa-Vorwahl, Pete Buttigieg, hat zwar eine nette Lebensgeschichte, ist aber ein politisches Leichtgewicht (er war bisher Bürgermeister einer Kleinstadt!). Eine Nominierung des linken Bernie Sanders wäre in den konservativen USA Selbstmord mit Anlauf. Und Ex-Obama-Vize Joe Biden wäre als farbloser „Establishment-Kandidat“ wohl ebenso chancenlos. 

In Wahrheit haben die Demokraten nur eine einzige Hoffnung: Medien-Milliardär Michael Bloomberg. Er ist wohl der Einzige, der Trump herausfordern kann. Sein Problem ist allerdings, dass er (als ehemaliger Republikaner) bei den Demokraten keine Hausmacht hat.

Tritt Bloomberg gegen Trump an, dann wird dieser Wahlkampf die größte Show, die es je in der US-Politik gab. Dann wäre alles wieder offen – denn genau das lieben die Amerikaner.

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