Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Wenn man kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech dazu. Seit Wochen kämpft die SPÖ gegen die Partei-Krise. Genau einen Tag vor dem morgigen – richtungsweisenden – Parteitag wird die SPÖ jetzt auch noch von einem Sexismus-Skandal eingeholt. Ausgerechnet jener Tiroler SPÖ-Chef, der erst am Montag die Landespartei übernommen hatte, hat sich im Landtag eine Entgleisung geleistet.
Und wie schon zuletzt beim Kopftuch-Verbot zögert die SPÖ-Führung auch diesmal: Statt ihren Tirol-Chef sofort vor die Tür zu setzen, zog Rendi-Wagner nur halbherzige Konsequenzen (Dornauer wird nicht für das Präsidium antreten, bleibt aber vorerst Tiroler SP-Chef). Ihre Frauen-Chefin Heinisch-Hosek war da schon mutiger: Sie forderte noch am Abend Dornauers Rücktritt.
Rendis Problem: Sie hat in der Partei keine Hausmacht. Ihre Landesparteien tanzen ihr auf der Nase herum.
Der morgige Parteitag wird jedenfalls spannend. Rendis geplante Ansagen sind durchaus offensiv . Es ist ihr zu wünschen, dass ihr Parteitag jetzt nicht vom Sexismus-Skandal überschattet wird.