Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Heute feiert HC Strache sein Polit-Comeback – auch wenn er es wohl noch nicht offiziell verkünden wird. Dass Strache bei der Wien-Wahl antritt, gilt als fix.
Und der ehemalige FPÖ-Chef hat durchaus gute Chancen. Mit einem ordentlichen Personality-Wahlkampf kann Strache in Wien auf bis zu 10 % kommen. Mit Gernot Rumpold hat er sich einen Werbe-Profi an Bord geholt, der genau weiß, wie er die Marke Strache inszenieren muss. Da stört es auch nicht, dass der Rest der DAÖ wie ein hilfloser Haufen wirkt.
Für die FPÖ wird das Strache-Antreten in Wien mehr als unangenehm. Medial zieht Strache einfach mehr als der zwar bemühte, aber (noch) farblose Dominik Nepp. Den Blauen droht der Totalabsturz.
Obendrein ist davon auszugehen, dass Strache sich spätestens im Wahlkampf für die „netten“ Enthüllungen bei seinen Ex-Parteifreunden revanchieren wird.
Das Absurde: Während die FPÖ noch immer vor einem Strache-Scherbenhaufen steht, kann der den politischen Neustart feiern.
Denn die Österreicher haben bei politischen Skandalen bekanntlich ein Kurzzeitgedächtnis. Ibiza-Video und Spesen-Affäre werden im Herbst bei der Wien-Wahl längst vergessen sein. Und im Wahlkampf wird der Profi Strache die FPÖ ordentlich abräumen.