Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Die Reisewarnungen von Deutschland, den Niederlanden und Belgien zeigen, wie gefährlich die Corona-Krise für Österreich werden kann. Vor allem bei den Hotels, auch in der Gastro und sogar im Handel herrscht größte Sorge, dass die „Angst vor dem Virus“ das Geschäft ruinieren kann. Dann drohen Tausende Pleiten.
Der Kanzler hat sehr rasch erkannt, dass jetzt nur rigorose Maßnahmen helfen, um die Reisewarnungen wieder wegzubekommen. Eine Sperrstunde von 22 Uhr, eine Tracking-Liste der Restaurant-Besucher (die meist ohnehin mit vollem Namen und Telefon reserviert haben) und eine Maskenpflicht in allen Geschäften sind sinnvolle Schritte, wenn sie dazu dienen, Österreich wieder auf „Grün“ und damit auf „Urlaubsland“ zu stellen.
Zusätzlich zu den sinnvollen Gesundheits-Maßnahmen ist es jetzt höchste Zeit, dass vom Kanzler und der Regierung eine groß angelegte Offensive für Wirtschaft kommt. Wir brauchen mehr Kaufkraft und damit mehr Konsumations- und Vor-Urlaubs-Freude im Land.
Die 360 Euro Kinderbonus und die 220 Euro Steuersenkung, die gerade am Konto gelandet sind, sind erste gute Maßnahmen – aber sie lösen (noch) nicht den Kauf-Boom aus, den wir brauchen.
Ein 1.000-Euro-Gutscheinheft mit Einkauf-Bons für jeden Österreicher ist jetzt ein Gebot der Stunde. In Wien wurde der Schnitzel-Fünfziger zum Mega-Erfolg – man sollte ihn dringend wiederholen.
Ein 300-Euro-Bonus für Hotel-Übernachtungen könnte die Stadt-Hotellerie und den Fremdenverkehr im Winter enorm beleben.
Ein 50-Euro-Bonus für alle Restaurants könnte österreichweit einen Gastro-Boom auslösen.
Ein ähnlicher Bonus für Skilifte und Sportartikel könnte den Wintersport ankurbeln.
Und ein 500-Euro-Bonus zum Einkaufen in heimischen Geschäften – nicht im Internet – würde der Wirtschaft endlich den Turbo geben, den sie so dringend braucht.
Wenn es stimmt, dass etwa von den 8 Milliarden Euro Fixkostenzuschuss erst weniger als 500 Millionen vergeben wurden, dass also ein Großteil der Hilfsgelder nicht ausgezahlt wurde, dann wäre auch die Finanzierung für diese Gutscheine vorhanden. Man sollte die Hilfsgelder nicht wie Dagobert Duck sammeln. Wir brauchen jetzt den Anti-Corona-Turbo.
