MaHü zeigt Kampf "Alt" gegen "Jung"
Das Ergebnis der Mariahilfer-Straßen-Befragung ist zuallererst ein Sieg für die direkte Demokratie. Wenn über 65 % an einer Abstimmung über die Zukunft einer simplen Straße abstimmen, heißt das auch: Bürgerbeteiligung ist das neue Mega-Thema der Politik.
Hätten Vassilakou und Häupl die Bürger gleich befragt, sie hätten sich monatelange sinnlose Erregungen erspart.
Der zweite Sieger sind die Jungen in Wien: Das Votum für oder gegen Fußgängerzone war auch eine Entscheidung „Jung“ gegen „Alt“. Nur so ist es erklärbar, dass bei den – eher autoaffinen – Jungen unter 30 Jahren 60 % für eine Fußgängerzone gestimmt haben. Dass bei den über 60-Jährigen, die zu einem guten Teil gar nicht mehr Auto fahren, aber fast 70 % gegen eine Fußgängerzone waren.
Somit ist das Ergebnis auch ein Zeichen der deutlichen Machtverschiebung am Medienmarkt: Zum ersten Mal hat in Wien die Kronen Zeitung, die monatelang – durchaus im Sinne ihrer älteren Leser – massiv Stimmung gegen die Fußgängerzone gemacht hat, mit einer Kampagne Schiffbruch erlitten. Gewonnen hat die jüngere Lesergeneration und mit ihr auch ÖSTERREICH – wir haben im Sinne unserer Leser eine klar positive Linie für die Verkehrsberuhigung vertreten.
Das Ja zur Fußgängerzone ist ein klares Signal für Wien: Die notorischen Nörgler und Nein-Sager haben in der Stadt keine Mehrheit mehr. Die jungen Veränderer – und ihre Medien – haben erstmals einen knappen Sieg errungen.