Winterurlaub ist Minderheitenprogramm: 80 Prozent bleiben zuhause.
Für die Mehrheit der Österreicher ist der Sommerurlaub eine Selbstverständlichkeit - doch 41 Prozent haben "noch nie" bzw. "schon lange keine" Reise mehr gemacht, geht aus der jüngsten Spectra-Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Institut für Freizeit- und Tourismusforschung hervor. Im Winter verzichteten zuletzt sogar 80 Prozent auf eine Urlaubsreise. Befragt wurden 1.015 Personen ab 15 Jahren.
Ab in den Süden!
"Für die Winterdestinationen wird es jetzt langsam ernst", mahnt Institutsleiter Peter Zellmann. Im Winter ist der Skiurlaub rückläufig. Gleichzeitig werden Reisen in den warmen Süden immer beliebter. Nach zehn Jahren mit Zuwächsen beim Skiurlaub "deuten sich heuer erstmals nachhaltige Rückgänge" an. "Dem gilt es, konsequenter als bisher gegenzusteuern."
In der abgelaufenen Wintersaison 2013/14 entschieden sich zwar immer noch mehr als die Hälfte (60 Prozent) all jener, die überhaupt verreisten (20 Prozent), für einen Winterurlaub mit Sportausübung (meist Skifahren); doch der Anteil jener, die es in den warmen Süden zieht, steigt dynamisch an. Seit 1998 gab es hier der aktuellen Umfrage vom Jänner zufolge fast eine Verdoppelung von 13 auf 25 Prozent. Damals machten noch 71 Prozent der Verreisenden einen Skiurlaub.
Winterurlaub verliert an Bedeutung
"Der Jahresvergleich zeigt, dass der "Urlaub im Süden" deutlich an Beliebtheit zugenommen hat, während der klassische Winterurlaub an Bedeutung verliert", betonte Zellmann. Der Wunsch nach Sonne sei somit auch im Winter zu einem wichtigen Urlaubsmotiv geworden. Die Entwicklung bei den Nächtigungen in der vergangenen Wintersaison spiegle diesen Trend deutlich wider. Die Zahl der Übernachtungen ging gegenüber dem Jahr davor laut Statistik Austria um fast 2 Prozent zurück.
Beim Sommerurlaub dominiert seit jeher der Bade- und Sonnenurlaub. Von den 59 Prozent der befragten Österreicher, die zuletzt eine Reise im Sommer unternommen haben, war dies für 42 Prozent das wichtigste Urlaubsmotiv. Zehn Jahre davor (2003) waren es aber noch 49 Prozent.
Fast jeder Siebente der verreisenden Österreicher (15 Prozent) machte zuletzt einen Ausruh-Urlaub - nur noch halb so viele wie 2003 (29 Prozent). Auch der Anteil des Familienurlaubs ging etwas zurück - von 19 auf 13 Prozent. Mehr Zuspruch fanden dafür die Städtereisen, deren Anteil sich von 8 auf 11 Prozent erhöhte. "Die Beliebtheit der Städtereisen hat weiter zugenommen, vor allem als Haupturlaub", so der Chef des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung.
Rundreisen
Auch die Nachfrage nach Rundreisen ist leicht gestiegen - deren Anteil nahm von 6 auf 8 Prozent zu. Dafür ist Wandern auf dem absteigenden Ast: Zuletzt entschieden sich nur noch 6 Prozent für einen Wanderurlaub - vor zehn Jahren waren es mit 10 Prozent noch fast doppelt so viele. Auch einen Gesundheits- und Wellnessurlaub machten im Vorjahr lediglich 5 Prozent - 2003 waren es noch 8 Prozent. Dafür blieben Bildungs- und Sprachreisen mit 6 Prozent (2003: 7 Prozent) fast stabil.
Einige wenige entschieden sich für einen Campingurlaub. Deren Anteil halbierte sich in den vergangenen zehn Jahren (von 7 auf 3 Prozent) allerdings ebenso wie bei jenen, die einen Sporturlaub machten (von 5 auf 2 Prozent). Von den 59 Prozent, die verreisten, machte 2013 nur 1 Prozent eine Kreuzfahrt - genauso wenig wie vor zehn Jahren. 2010 hatte sich der Anteil der Kreuzfahrer kurzzeitig auf 3 Prozent verdreifacht.