Reiselust

Auszeit am denkmalgeschützten Tschardakenhof

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Lutzmannsburgs einziger denkmalgeschützter Streckhof erwacht zu neuem Leben. Seit September stehen Gästen fünf komfortable Apartments für eine erholsame Auszeit im Blaufränkischland zur Verfügung. 

Einer der letzten noch original erhaltenen Doppelstreckhöfe des Mittelburgenlandes wird gerade liebevoll restauriert. Seit September können in den Apartments des Tschardakenhofs Urlaubsgäste wieder empfangen werden.

Fünf Ferienwohnungen entstehen unter Erhaltung der alten Bausubstanz

Noch trägt Patricia Öhner baustellentaugliche Schuhe, wenn sie in den Räumen des Streckhofs unterwegs ist. Die 45-jährige gebürtige Vorarlbergerin hat einen der letzten original erhaltenen Streckhöfe des Mittelburgenlandes erworben und restauriert ihn nun liebevoll mit Hilfe zahlreicher regionaler Unternehmen, die auf die Erhaltung alter Bausubstanz spezialisiert sind. Denn mit aktuellen Bautechniken und -materialien hat ein Streckhof nicht allzu viel gemein: Dicke Wände aus Lehm und Mörtel schützen hier vor Hitze im Sommer und Kälte im Winter. Die zum Teil noch original erhaltenen Holzfenster und Holztüren werden so restauriert, dass sie gut dichten, aber dennoch eine gesunde Luftzirkulation und damit ein wunderbares Raumklima ermöglichen. An den Wänden finden sich Teile der ursprünglichen, für die Gegend typischen, gewalzten Muster wieder. In wenigen Wochen schon - genauer gesagt, ab Mitte September - wird der Streckhof in neuem Glanz seine Türen für Gäste öffnen. Fünf Ferienwohnungen mit Platz für jeweils bis zu sechs Personen stehen dann im „Tschardakenhof“, so wird Patricia Öhners Apartmenthaus heißen, zur Verfügung.

Tschardakenhof Gartenansicht
© Tscharkadenhof
× Tschardakenhof Gartenansicht

 

Was aber ist ein Streckhof genau?

„In den Burgenländischen Streckhöfen schließen sich an die Wohnräume unmittelbar die Wirtschaftsräume und Ställe an. Bei einem Doppelstreckhof wie dem Tschardakenhof befinden sich an die Wirtschaftsräume angrenzend nochmals Wohnräume, das heißt, der Hof wurde früher von zwei Familien bewohnt“, erklärt Patricia Öhner. Eine Reminiszenz an die ursprüngliche Nutzung bzw. Lage der Gebäudeteile sind die Namen der einzelnen Apartments: Anger, Weinkeller, Viecherei, Hofstatt und Troadkasten. Mittendrin das „Kramasuri“, ein Gemeinschaftsraum. „Hier findet man künftig zum Beispiel eine kleine Waschküche, einen großen Essplatz und einen Kühlschrank, der mit regionalen Spezialitäten gefüllt ist, aber auch Bücher und Spiele. Außerdem eine Reihe von Küchengeräten, die man selten braucht, über die man sich dann aber freut, wenn man spontan einen Kuchen backen oder gemeinsam Fondue essen möchte“, erzählt die Besitzerin. Regionale Köstlichkeiten für das Frühstück kann man zudem gleich im „Hofladen“ nebenan kaufen. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt bietet das Café Sunny Frühstück, köstliche Torten und Kleinigkeiten für Zwischendurch.

Apartments zum Wohlfühlen

Auch die Apartments werden keinen Komfort vermissen lassen. Die Eigentümerin stattet diese mit hochwertige Boxspringbetten, ausgesuchte Einzelstücke, warmen Farben und edlen Stoffen, die ein heimeliges Wohngefühl schaffen, aus. Ein Garten, in dem auch ein denkmalgeschützter Brotbackofen zu finden ist, steht den Gästen ebenfalls zur Verfügung. Im hinteren Gartenteil erzählen Wandbilder die Geschichte der Region - und zeugen davon, dass der Tschardakenhof auch einmal das Dorfmuseum von Lutzmannsburg war. „In meiner Scheune stehen noch alte landwirtschaftliche Geräte wie eine alte Dreschmaschine aus den 1950er Jahren. Sammler können sich gerne bei mir melden“, schmunzelt Patricia Öhner.

Pannonisch Urlauben

Der Tscharkadenhof liegt im Zentrum des circa 1000 Einwohner umfassenden Angerdorfs Lutzmannsburg im Mittelburgenland, das bislang vor allem für seine Therme bekannt ist. Die Gegend ist ideal für Radfahrer, die hier ausgedehnte Ausflüge, auch ins benachbarte Ungarn unternehmen können. Golfplatz, Salzgrotte und Badeteich liegen unweit des Hofes, Kunsthandwerk findet sich in den vielen Keramikwerkstätten der Gegend und auch den traditionellen Blaudruck gibt es noch. Weinliebhaber werden vom Blaufränkischland mit seinen vielen kleinen Weinbauern und Heurigen begeistert sein. Raiding, bekannt durch sein „Liszt-Festival“, das heuer vom 15. bis 24. Oktober stattfinden wird, ist nur fünfzehn Autominuten entfernt.

Holzspeicher als Namensgeber

Ist nur noch die Frage offen, was „Tschardaken“ eigentlich sind? „Tschardaken sind schmale Holzspeicher, die früher zum Trocknen von Maiskolben verwendet wurden“, erklärt Patricia Öhner. Auch diesen kann man im Garten des Tschardakenhofs noch finden.

Buchung bereits möglich!

Lust auf Urlaub im Mittelburgenland bekommen? Die Buchung beim Tschardakenhof ist bereits möglich auf www.tschardakenhof.at 

Dort findet man auch alle Infos rund um die Apartments. Der Tschardakenhof nimmt darüber hinaus am 26. September am Tag des Denkmals teil und ist dann für interessierte Besucher geöffnet.  

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