Flüsse, Seen, Moore und Meer – Lettland bietet auf seinen knapp 65.000 Quadratkilometern jede Art von Landschaft, die die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen lassen.
Insgesamt gibt es in dem baltischen Staat vier Nationalparks, die beeindruckende Natur und eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt bieten.
Die größte Höhle des Baltikums
Die riesigen Wälder am Mittellauf des zweitlängsten Fluss Lettlands bilden den Nationalpark Gauja, den größten und ältesten Nationalpark Lettlands. Insgesamt ist der Park über 90.000 Hektar groß und bietet dadurch zahlreiche Möglichkeiten für Tagesausflüge und Aktivitäten.
Überall im Park kann man Sandsteinfelsen und Höhlen entdecken, unter anderem auch die größte Höhle des Baltikums, die Gutmannshöhle. Ihr Name stammt tatsächlich auch aus dem Deutschen – eine Legende besagt nämlich, dass die Höhle einst die Heimat eines guten Mannes war, der das Quellwasser zum Heilen von Menschen verwendete. Bis heute sagt man der Quelle heilende Eigenschaften nach.
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Wer die Natur ruhig genießen möchte, der kann im Nationalpark wandern gehen oder auch Radfahren – es gibt Routen und Wege aller Längen und Schwierigkeitsgrade. Und auch auf dem Wasser gibt es die Möglichkeit, den Park zu erkunden: Bei einer Bootstour über die Gauja begegnen den Fahrern regelmäßig Raststätten entlang des Flusses, die eigene Bootsanleger haben und leckere Erfrischungen anbieten.
Weiße Sandstrände in Lettland
Das Herz des Nationalparks Rāzna im Osten Lettlands ist der 50 Quadratkilometer große Rāzna-See. Aufgrund seiner Größe und seiner weißen Sandstrände ist er auch bekannt als das Lettgallische Meer. Der See ist für allerlei Aktivitäten geeignet: Es gibt kilometerlange Wanderwege, wunderbar befahrbare Fahrradrouten, fischreiche Angelstellen oder auch Bade-Ufer für einen Strandtag.
Etwa 10 Kilometer entfernt vom Rāzna-See befindet sich der Ežezers. Mit seinen über 30 kleinen Inseln, die waldbedeckt im See ruhen, ist er der inselreichste See Lettlands. Vor allem von oben ist der Blick auf den Nationalpark Rāzna beeindruckend. Den besten Ausblick hat man von dem Lielais Liepukalns aus – die dortige Aussichtsplattform bietet beste Sicht über das „Land der blauen Seen“, wie der Nationalpark auch genannt wird.
Die schönste Moorlandschaft in Lettland
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Das, was den Kemeri Nationalpark von den anderen Parks abhebt, sind seine zahlreichen Sumpf- und Moor-Landschaften. Die mit Abstand beeindruckendsten Momente und Motive bietet das Große Kemeri Moor. Quer durch das Gebiet läuft ein Naturpfad. Wer die kompletten 3,4 Kilometer Wanderweg auf sich nimmt, wird die größte Belohnung an der Aussichtsplattform des Stegs erhalten: ein herrlicher Blick auf die Moorlandschaft von oben. Unabhängig von der Jahreszeit ist dieser Pfad einer der beliebtesten Orte für magische Fotos von lettischen Sonnenaufgängen. Und für diejenigen, die nicht gerne früh aufstehen, bietet der Steg auch in den Abendstunden zum Sonnenuntergang wunderbare Lichtspiele und unberührte Natur.
Treffpunkt zweier Meere
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Lettlands Natur beeindruckt nicht nur mit wunderschönen Wäldern, Seen und Mooren, sondern natürlich auch mit einer malerischen Küstenlandschaft. Auf der Ostsee-Halbinsel Nordkurland befindet sich der Nationalpark Slītere, der nicht nur eine Vielfalt an Rad- und Wanderwegen bietet, sondern auch romantische Fischerdörfer und ruhige Sandstrände und Küsten. Am nördlichsten Punkt der Küste Kurlands befindet sich Kap Kolka – der Ort, an dem die Bucht von Riga und die offene Ostsee aufeinandertreffen. Schaut man an diesem Punkt in die Ferne, entdeckt man in ca. 5 Kilometern Entfernung auch einen Leuchtturm, der auf einer künstlich aufgeschütteten Sandbank gebaut wurde. In Lettland ist es gang und gäbe, dass erfahrene Bootsfahrer wenigstens einmal in ihrem Leben bis zum Leuchtturm Kolka fahren müssen. Wichtig: es gibt pro Jahr nur zirka 40 Tage, an denen das Wetter für diese Bootsfahrt geeignet ist.