Atlas führt 128 Orte mit besonderer Bedeutung für Wissenschaft und Technik auf.
Nerds, Hacker, Freaks und Geeks müssen im nächsten Urlaub nicht am Strand versauern. John Graham Cumming, ein "umher streunender Programmierer", nimmt sie in seinem "Geek-Atlas" an die Hand und führt sie zu 128 Orten mit besonderer Bedeutung für Wissenschaft und Technik.
Spanien
Auch Geeks dürfen nach Spanien fahren - aber dann
bitteschön zu einem Besuch des Solarkraftwerks Solucar PS 10 in der Nähe von
Sevilla. Dort gibt es einen Turm, der das von Spiegeln reflektierte
Sonnenlicht bündelt und dabei so viel Energie aufnimmt, "dass Wasser
verdampft und der Staub in der Luft weiß glüht".
England
Die weitere Ziele in Europa treten allerdings eher in den
nördlichen Regionen auf, mit einem Schwerpunkt in England. Dort lohnt sich
ein Ausflug in die südostenglische Ortschaft Downe, wo Charles Darwin das
vor 150 Jahren veröffentlichte Werk über "Die Entstehung der Arten" schrieb.
Über den Garten im Anwesen des Naturforschers heißt es im "Geek-Atlas":
"Schlendert man heute diesen von Bäumen gesäumten Weg entlang, ist es nicht
schwer, sich vorzustellen, wie Darwin ... täglich eine gesetzmäßige und
intelligente Selektion wahrnahm."
Deutschland
In Deutschland gibt es immerhin fünf Reiseziele:
Mainz mit dem Gutenberg-Museum, München mit dem Deutschen Museum, Remscheid
mit dem Röntgen-Museum, Peenemünde mit seinen kriegsbedingten Wurzeln des
Raketenantriebs sowie der Stadtfriedhof in Göttingen, wo es "mehr Gräber von
Nobelpreisträgern pro Quadratmeter als überall sonst auf der Welt" gibt.
Schweiz
In der Schweiz werden der seit dem Wochenende wieder in
Betrieb befindliche Teilchenbeschleuniger des CERN bei Genf und das
Historische Museum Bern mit seinen Erinnerungen an Albert Einstein
vorgestellt. In Österreich wird den Geeks der Wiener Zentralfriedhof ans
Herz gelegt mit dem Grab des Physikers Ludwig Boltzmann - der Grabstein
zeigt dessen Gleichung für das zweite Gesetz der Thermodynamik.
USA
Mehr als ein Drittel der Reiseziele liegen in den USA,
darunter die Garage von Bill Hewlett und Dave Packard in Palo Alto. Jeder
Ort wird auf vier bis sechs Seiten anschaulich vorgestellt, wobei neben der
Technik die praktischen Besucherinformationen nicht zu kurz kommen. Für
jeden Ort sind auch die geografischen Daten angegeben, die Website zum Buch
präsentiert die entsprechende Google Map.
Mit dem letzten Kapitel stellt Graham Cumming seine Leserinnen und Leser vor eine besondere Herausforderung: "Der magnetische Nordpol ist nicht nur schwer zu erreichen, sondern er verschiebt sich auch noch jedes Jahr um über zehn Kilometer und bewegt sich außerdem jeden Tag 80 Kilometer auf einer ungefähr ovalförmigen Bahn". Den genauen Weg zum magnetischen Nordpol kennt der Wirt im Qausuittuq Inn in der nordkanadischen Ortschaft Resolute Bay.
Service: John Graham Cumming: Der Geek-Atlas. 128 Orte auf der Welt, um Wissenschaft und Technik zu erleben. O'Reilly Verlag, Köln 2010. 572 Seiten. 24,90 Euro; www.geekatlas.com