Eine Umfrage zeigt: Wir reisen am liebsten in Länder, in denen wir nur geringe Verständigungsprobleme erwarten.
Was man spätestens seit Gerhard Polts satirischen Kultfilm "Man spricht Deutsh" vermutete, hat eine Umfrage nun bestätigt: Die Deutschen reisen am liebsten in Länder, in denen sie nur geringe Verständigungsprobleme erwarten. Die Website koffer24.de hat die Umfrage "Beeinflussen Sprachkenntnisse das Urlaubsreiseverhalten?" im März und April unter 1.000 Besuchern durchgeführt.
Sprachprobleme
"Dass am Urlaubsort auch eine Sprache Verwendung
findet, die ich beherrsche (z.B. Deutsch oder Englisch) und in der ich mich
ausdrücken kann", finden demnach drei Viertel der Befragten wichtig oder
sehr wichtig (73 Prozent). Diesen Urlaubspräferenzen entsprechend ist es bei
48 Prozent nur selten oder sogar noch nie vorgekommen, "dass ein gewünschter
Kontakt zu Einheimischen aufgrund von Sprachproblemen beschränkt war oder
daran scheiterte".
93 Prozent der Befragten geben an, dass sie bereits Länder wegen erwarteter Sprachprobleme nicht bereist haben. Länder mit einer für Europäer fremden, schwer aneignungsfähigen Sprache (beispielsweise Japanisch, Mongolisch) würden 18 Prozent überhaupt nicht bereisen, weitere 25 Prozent allenfalls mit deutschsprachiger Reiseleitung.
Freunde als "lebende Übersetzungshilfe"
Geht es
trotz grundsätzlicher Bedenken doch einmal in ein Land, in dem
Verständigungsschwierigkeiten erwartet werden, dann sind Reiseführer mit
Einführung in die Landessprache (81 Prozent) sowie Wörterbucher (75 Prozent)
die beliebtesten Vorbereitungs- und Hilfsmittel. Gefragt sind zudem
technische Übersetzungshilfen wie elektronische Wörterbücher und
Sprachcomputer (25 Prozent), während Belletristik oder Sachbücher in
Landessprache zur Vorbereitung weitgehend gemieden werden (4 Prozent).
Verbreitete Gegenstrategien, um Sprachprobleme zu minimieren, sind: Mit Freunden verreisen, die die Landessprache beherrschen (39 Prozent), Gruppen mit deutschsprachiger Reiseleitung (36 Prozent) sowie den Urlaub in einem touristischen Zentrum zu verbringen (30 Prozent). Mit einem "optimalen Sprachhilfsmittel" würden 56 Prozent der Befragten auch Länder bereisen, die sie sonst eher gemieden hätten.