"Captain Austria", David Alaba, hat die Zügel der historischen EURO-Kutschfahrt fest in der Hand.
Mit Kampfeswillen und einem ungebrochenen Mannschaftsgeist gelang den Österreichern ein historischer Achtelfinal-Einzug. Der Erfolg und die Stärke des ÖFB-Teams liegt im Kollektiv. Gerade deshalb ist unser Kapitän ein klarer Leistungsgarant für die Österreicher und ebnete den Weg ins Achtelfinale. Er peitscht unser Team an, nimmt eine Vorbildfunktion für die jungen Spieler ein und fungiert als vielseitiger Allrounder auf dem Spielfeld. Unser Kapitän ist da, wenn man ihn am dringendsten braucht und das auf ganz unterschiedlichen Positionen:
Abwehrchef und Dirigent gegen Nordmazedonien
Die EUROphorie in Österreich fand spätestens ihren Anfang mit dem 3:1 Auftakt-Erfolg gegen Nordmazedonien. Österreichs Topstar agierte erstmals in seiner Länderspiel-Karriere im Abwehrzentrum - die Position, die er in der vergangenen Saison auch bei Bayern München primär bekleidet hatte, wenn auch in einer Viererkette. Der Abwehrchef sorgte für Stabilität, peitschte die Kollegen an und wurde mit seiner Leistung zurecht zum "Star of the Match" ausgezeichnet.
Streitschlichter und Vorbildfunktion in der Arnautovic-Causa
Beim Skandal-Jubel nach dem 3:1 Siegtreffer bremst Alaba Arnautovic. Ihm haben Tonfall und Mimik seines Floridsdorfer Spezis gereicht, um energisch dazwischenzugehen – die Pflicht des Kapitäns. Nach dem Spiel gibt er seinem Freund & Kollegen jedoch Rückendeckung: "Wir wollen den Fokus auf das Wesentliche legen", betonte Alaba. "Marko hat uns sehr positiv mitgenommen - egal was passiert, wir stehen das durch", schilderte der künftige Real-Madrid-Profi das Motto. "Das zeigt auch den Charakter und den Geist, den wir innerhalb der Mannschaft haben. Die Stimmung ist weiterhin gut."
Rückschlag bei der Niederlage gegen Niederlande
Der Kapitän stand wie beim Auftaktsieg erneut in der Innenverteidigung, diesmal lief es für den 28-jährigen jedoch nicht nach Wunsch und er verschuldete beim 0:2 gegen die Niederlande in der Anfangsphase einen Elfmeter. Nach der Niederlage haderte der ÖFB-Star mit sich selber und äußerte Selbstkritik: "Der Elfmeter geht natürlich auf meine Kappe. Das ist sehr bitter", sagte Alaba.
Assist zum Siegtor gegen Ukraine
Gegen die Ukraine lief der Kapitän auf seiner damaligen Lieblingsposition als Linksverteidiger auf. Der Real-Neuling stieg auf dieser Position bei den Bayern zum Weltstar auf, wurde auch von den ÖFB-Fans in der Vergangenheit immer wieder auf Links reklamiert. Zurecht: Mit seiner Vorlage zum 1:0 von Baumgartner ebnet "Captain Austria" den Weg ins Achtelfinale. Nach dem historischen Erfolg kommt er aus dem Schwärmen über seine Mannschaft kaum mehr raus: "Überragend war die Einstellung, die Mentalität, die wir auf dem Platz hatten. Dass wir ein Ziel vor Augen hatten und dieses nie aus den Augen verloren haben. Wir sind in jeder Sekunde in jeden Zweikampf gegangen. Das macht diese Mannschaft wirklich überragend."