Ganze Nation jubelt

Italien im EURO-Rausch

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Italiens Kicker kommen als Helden zurück. Traurig: Der Jubel forderte sogar Tote!

Rom. Heulende Sirenen, immer wieder Feuerwerk, ein Meer aus Fahnen: In Italiens Städten tobte nach dem Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft die gesamte Nacht auf Montag eine Riesenparty. Millionen Tifosi strömten auf die Plätze in Rom, Neapel oder Mailand! „Football’s coming Rome!“-Chöre erklangen in Richtung der besiegten Engländer.

Italien im EURO-Rausch
© APA
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Jubel-Szenen in Rom.

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Italienerinnen auf der Vespa: Triumph-Fahrt durch Rom.

Opfer des Jubels. Die Straßen der Hauptstadt Rom waren hoffnungslos verstopft mit Autos, aus denen sich Fans mit Fahnen schwenkend hinauslehnten. In Sizilien starb sogar ein 22-Jähriger bei einem Autounfall, in Mailand verletzten Feuerwerkskörper 15 Personen, drei schwer.

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Domplatz in Mailand: 15 Verletzte bei Feuerwerk.

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Jubel-Szenen aus Neapel: 

 

 

 

Türme von Turin trumpfen ganz groß auf

Hohe Ehrung. Die Squadra Azzurra wurde am Montag von Ministerpräsident Mario Draghi als neue Staatshelden gebührend empfangen. Sogar der Papst gratulierte noch aus dem Spital.

„Mehr Pasta essen!“ Zigtausendfach wurde das Posting von den italienischen Verteidiger Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini (beide Juventus Turin) mit der Trophäe im Bett geteilt. „Keine Sorge, er wird sicher schlafen!“, twitterte der strahlende Sieger Bonucci dazu. Zuvor hatte er den randalierenden englischen Hooligans ausgerichtet: „Ihr müsst noch viel Pasta essen.“

Bewegend. Italiens Kapitän Chiellini widmete den Sieg allen Corona-Opfern und erinnerte an „den Schmerz aller, die gelitten haben“. Rund 128.000 sind in Italien mit dem Virus verstorben. Chiellini: „Diese Freudentränen sind für euch alle.“ 

Schlechte Verlierer: Briten schocken mit Gewalt und Rassismus

„Schande“, „angewidert“, „unverzeihlich“: England steht als schlechter Verlierer da.

London. Blutige Ausschreitungen und Gewalt rund um das Wembley-Stadion: Diese Bilder gingen gestern vor und während des Finalspiels um die Welt. Und nicht genug damit: Nach der Niederlage gegen Italien erging sich gegen die glücklosen Elfmeter-Schützen des englischen Nationalteams im Internet ein rassistischer Shitstorm. Prinz William, der mit seiner Familie das Match live verfolgte, ist „angewidert“. Premier Boris Johnson spricht von „Schande“ und England-Trainer Gareth Southgate hält die rassistischen Beschimpfungen für „unverzeihlich“.

Fazit der Krawall-Nacht nach der EURO-Pleite: 19 Polizisten wurden verletzt, 49 Hooligans wurden festgenommen. mussten ins Spital. Zurück bleibt ein Bild der Verwüstung – und wenig Ehre für die Briten.

A. Brüstle

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