Porträt

Schweiz: "Nati" will erstmals in K.o.-Phase

Teilen

In aktueller Form droht aber auch im vierten Anlauf das vorzeitige Out.

Bei ihrer insgesamt vierten EM-Teilnahme will die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft endlich die Gruppenphase überstehen. Das erstmalige Erreichen der K.o.-Phase wird für die zuletzt in den Testspielen arg schwächelnden Eidgenossen jedoch alles andere denn einfach, treffen sie doch in der Gruppe A auf Gastgeber Frankreich, Rumänien und Albanien.

Vor allem in der aktuellen Verfassung - zuletzt setzte es Testspiel-Niederlagen in Irland (0:1) und zu Hause gegen Bosnien und Herzegowina (0:2) - drohen der von Hitzfeld-Nachfolger Vladimir Petokovic trainierten "Nati" ungemütliche Wochen bei der EURO. Denn im Gegensatz zu den Schweizern befindet sich Albanien seit Monaten in guter Form, Rumänien hat während der Qualifikation weniger Gegentore bezogen als alle übrigen 52 Verbände und die Franzosen zählen bei der Heim-EM zum engsten Favoritenkreis.

Schlüsselpartie gegen Albanien
Schon das Auftaktspiel am 11. Juni gegen Albanien wird damit zur Schlüsselpartie für die Schweiz und für Granit Xhaka ein ganz besonderes. Der Kapitän von Borussia Mönchengladbach trifft dabei wohl auf seinen eineinhalb Jahre älteren Bruder Taulant, der zwar ebenfalls in Basel geboren worden ist, sich jedoch für das albanische Team entschieden hat. Die Eltern der Xhaka-Brüder sind Kosovo-Albaner aus Pristina.

"Für unsere Familie ist dieses außergewöhnliche Duell mit starken Emotionen verbunden. Nie zuvor standen sich zwei Brüder bei einer Endrunde gegenüber, die den gleichen Vater und dieselbe Mutter haben", betonte Granit Xhaka vor einem Monat in einem sda-Interview. Zusätzliche Brisanz erhält diese Partie dadurch, dass neben Taulant Xhaka auch noch andere albanische Teamspieler für die Schweiz spielberechtigt gewesen wären.

Star bei Juve

Der große Star der "Nati" ist Kapitän Stephan Lichtsteiner. Der 32-jährige Rechtsverteidiger vom italienischen Serien-Meister Juventus Turin hat nach seiner Herz-Operation im vergangenen Oktober zu alter Stärke zurückgefunden. Mittlerweile wird Lichtsteiner seinem Spitznamen "Schweizer Express", wie er in Italien ob seiner dynamischen Flankenläufe genannt wird, wieder vollauf gerecht und soll nun bei der EURO auch seine Mitspieler mitreißen, damit das Minimalziel Achtelfinale erreicht wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.