Olympia-Drama um Weißrussin

Polen bietet Timanowskaja Karrieremöglichkeiten an

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Der belarussischen Leichtathletin Kristina Timanowskaja steht nach ihrer Flucht in die EU eine Sportkarriere in Polen offen.  

Man habe sie bei einem Treffen am Freitag über entsprechende Möglichkeiten informiert, teilte das Ministerium für Kultur, nationales Erbe und Sport in Warschau mit. Für nächste Woche seien weitere Treffen geplant.

Unterdessen machte der Vorstandsvorsitzende des polnischen Mineralölkonzerns PKN Orlen, Daniel Obajtek, der Sprinterin ein Sponsoringangebot. "Wir spielen solidarisch in einem Team", schrieb er bei Twitter.

Die 24-Jährige war am Mittwochabend nach einem kurzen Zwischenstopp am Flughafen Wien im Exil in Polen eingetroffen, das ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hatte. Nach eigenen Angaben sollte sie nach einem Konflikt mit Sportfunktionären bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird.

In einem Interview des polnischen Nachrichtensenders TVN24 sagte Timanowskaja, sie habe in ihrem Heimatland nicht an politischen Protesten teilgenommen. "Ich habe mich auf meine ersten Olympischen Spiele vorbereitet, ich habe mich nur für den Sport interessiert", betonte die Leichtathletin. Doch nun könne sie nicht länger "an der Seitenlinie stehen". Sie sei bereit, "ein Symbol des Beistands zu sein für alle Belarussen, die sagen wollen, was sie denken, für alle, die unter Druck stehen". 

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