Aus im 400m-Halbfinale

Wallis Olympia-Reise endet mit persönlicher Bestzeit

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Zum Abschluss einer wundersamen Reise zu Olympia läuft Susanne Walli im Halbfinale über 400m ihre persönliche Bestzeit.

Susanne Walli hat ihr Glück kaum fassen können. Erst löste die Langsprinterin überraschend als 45. unter den Top 48 über 400 m noch das Olympiaticket. Dann ist sie nach einem mutmaßlich falsch positiven Coronatest gleich wieder negativ gewesen und konnte die Planung fortsetzen. Schließlich rutschte sie nach einer Disqualifikation einer Konkurrentin im Vorlauf in Tokio noch in das Halbfinale der besten 24, lief in 51,52 Sek. persönliche Bestleistung und landete auf Rang 20.

"Ich bin total glücklich, ich muss das erst verarbeiten. Ich habe mich heuer so gesteigert, habe im Hinblick auf die Spiele viele Bestzeiten aufgestellt. Und dass ich das noch einmal um fast eine halbe Sekunde verbessern kann, muss ich erst einmal sacken lassen", sagte Walli. Die sich so nebenbei freilich auch darüber freute, bei Olympia in einem Bewerb mit der US-Amerikanerin Allyson Felix angetreten zu sein. "Seit ich mit Leichtathletik angefangen habe, habe ich sie verfolgt, das sind die absoluten Superstars. Da ist schon cool, dass ich da dabei bin."

"Es sind sehr schnelle Zeiten möglich"

Mit heuer aufgestellten 51,99 Sekunden war Walli nach Japan gereist, im Vorlauf am Dienstagvormittag kam sie auf 52,19, bei Flutlicht am Mittwochabend unterbot die seit Herbst 2020 von Wolfgang Adler betreute Athletin ihre Bestleistung um fast eine halbe Sekunde und ließ zwei Konkurrentinnen hinter sich. "Ich wusste nach dem Vorlauf, dass ich noch Reserven habe. Es ist cool, dass das jetzt funktioniert hat", erklärte die 25-Jährige.

Der Lauf sei durchwegs sehr gut gewesen, auch wenn sie auf Bahn neun keine Orientierung gehabt hätte, wie die anderen lagen. "Mein Plan war, ich lasse mich möglichst lange nicht einholen. Ich bin sehr schnell weggegelaufen und hatte schon zu kämpfen. Aber ich wusste, dass ich zum Beispiel die Tschechin noch überholen kann. Hintenraus war es nochmal richtig gut." Die schnelle Bahn, auf der bereits die Hürdenweltrekorde der Frauen und Männer über 400 m fielen, beschrieb sie als sehr hart. "Das ist für uns super, weil wir dadurch viel kürzere Bodenkontakte schaffen. Es sind sehr schnelle Zeiten möglich."

Ziel ist WM 2022

Die Teilnahme an der WM 2022 in Eugene wäre definitiv das nächste große ein Ziel. "Da war ich 2014 bei der Junioren-WM überraschend im Finale. Das wäre für mich ein persönlicher Traum, dass ich dort gut laufe. Die Limits sind hoch, es ist eine Herausforderung, dass ich mich qualifiziere." Das ist aufgrund der Regularien eine komplexe Angelegenheit, klappte aber dieses Mal bereits. "Unser Plan ist voll aufgegangen." Mit Trainer Adler ziehe sie an einem Strang, sie sei froh, dass es so gut funktioniere, ein Trainerwechsel sei ja immer ein Risiko.
 

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