"Können zu Turin aufschließen"

ÖOC-Präsident Stoss jubelt über Zwischenbilanz

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Nach sieben Wettkampftagen hält Österreich bei den Olympischen Spielen in China bei 14 Medaillen, vier in Gold, sechs in Silber und vier in Bronze wurden errungen.  

"Natürlich lacht mir das Herz, das übertrifft meine Erwartungen absolut", kommentierte ÖOC-Präsident Karl Stoss die Ausbeute in seiner Zwischenbilanz. "Wir liegen unglaublich gut auf Kurs. Mich freut besonders, dass wir so breit aufgestellt sind. Und es stehen noch einige wesentliche Entscheidungen an."

Die Medaillenzahl von Pyeongchang 2018 wurde bereits erreicht, "viel besser könnte es kaum laufen", sagte der Boss des Österreichischen Olympischen Komitees. "Hinter jeder Medaille steht eine Geschichte, die man erzählen könnte. Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man als Vorarlberger einem Vorarlberger eine Goldene umhängen darf", sprach er Johannes Strolz, den Gewinner der Alpinen Kombination an, dessen Siegerehrung er als IOC-Mitglied vornahm.

Er wolle aber andere Leistungen nicht schmälern, es sei ein Wahnsinn, was bereits gezeigt wurde. "Wenn es ganz gut läuft, können wir auch durchaus zu Turin aufschließen", sprach er die Rekordspiele 2006 an (9/7/7) an. Der schwere Sturz von Yannick Müller sei ein Wermutstropfen, nach Operation wegen eines offenen Armbruchs wurde der Rodler am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen, Samstag wird er die Heimreise antreten.

Die heimischen Verbände würden auf hohem, professionellen Niveau arbeiten, die Erfolge kämen nicht von ungefähr, viele Athleten seien in diesem Winter schon auf dem Podest gewesen. "Das wiederholt sich glücklicherweise hier und dann kommt dieser Flow dazu. Erfolge motivieren und lockern die Stimmung", sagte Stoss. Eine Rolle würde auch das Alter spielen, das Gesamt-Durchschnittsalter der österreichischen Medaillengewinner wurde mit 29 Jahren errechnet. Sportstätten und Bedingungen seien hervorragend, viele auch internationale Erfolge würden auf österreichischen Material eingefahren werden.

Chef de Mission Christoph Sieber berichtete, dass es in Sachen Covid-19-Management und da insbesondere bezüglich der Kommunikation mit den Chinesen besser laufe, anfangs sei vieles chaotisch gewesen. Der zwei Wochen in Quarantäne gewesene medizinische Betreuer aus dem ÖOC-Team habe am Freitag den Heimflug antreten können, die aktiven Fälle betreffen Snowboarderin Sabine Schöffmann und Bobfahrer Sebastian Mitterer.

Auch wenn es nicht nur Gewinner, sondern auch Enttäuschungen gäbe, so sei die Teamstimmung sehr gut. "Ich möchte von einem Erfolgsflow sprechen, in dem wir uns hier befinden. Die Erfolge sollen anderen erleichtern, sich nicht vor dem Siegen zu fürchten, sondern einfach das abrufen zu können, was sie draufhaben", sagte Sieber. Österreichische Gastfreundschaft wird gelebt, es kommt im Dorf Besuch von anderen Nationen. "Wir hören aber auch die Freude von zu Hause, die ist so laut, dass sie bis zu uns herschallt. Auch in den Olympiazentren, die viele unserer Athleten jahrelang intensiv betreut haben."

Es gäbe in der täglichen Arbeit Herausforderungen, aber keine Klagen. "Alle Beteiligten arbeiten intensiv zusammen, Probleme zu lösen und Dinge zu ändern, die man ändern kann. Und damit zurechtzukommen, was man nicht ändern kann. Und den Fokus auf das zu richten, um was es geht, nämlich die Leistung. Der Beweis sind die tollen Ergebnisse."

Mit der Problematik schwankender Ct-Werte ist man öfters konfrontiert. "Wir hatten hier mit Teammitgliedern zu kämpfen, die Jojo-Fälle waren und um den 35er-Wert herumgependelt sind. Mit 33, 34 bist du positiv, mit 36 negativ. Dieses Hin und Her war auch eine mentale Herausforderung für die eine oder den anderen." So ein rein und raus und dann fast wieder rein ins Quarantänehotel erlebte Bob-Anschieber Markus Sammer. Sieber fühlte mit. "Auf gut Deutsch kriegt man da ja dann einmal einen Vogel."
 

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