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Im Super-G haben wir mit Cornelia Hütter, Tamara Tippler, Ariane Rädler und Mirjam Puchner vier Podestfahrerinnen am Start. 

Die spezielle Herausforderung beim Olympia-Super-G der Frauen am Freitag (4.00 Uhr MEZ/live ORF 1) in Yanqing ist, dass der Hang komplettes Neuland ist und man sich nicht auf Erfahrungen aus Abfahrtstrainings stützen kann. Österreich ist mit dem Quartett Tamara Tippler, Cornelia Hütter, Mirjam Puchner und Ariane Rädler vertreten, jede Einzelne stand in diesem Winter bereits auf dem Podest und hofft auf eine Medaille.

Hütter (29) gewann in Garmisch-Partenkirchen ex aequo mit der Italienerin Federica Brignone das letzte Rennen vor den Winterspielen. Die Ausgangslage habe sich damit rasch geändert, aber deshalb ändere sich nichts bei ihr selbst. "Ich werde das Hangfahren gut nützen, es sind viele Wellen und Sprünge drinnen, unten ist es voll eng. Es scheint ziemlich cool zu fahren", sagte die Steirerin. "Eine Medaille ist für jede von uns ein Ziel, es sind die zwei Tage in den vier Jahren, an denen es gilt, den Fokus zu behalten."

Die Kunst am Super-G sei, die Linie am Limit zu suchen. Die Fahrt von 'Mothl' war am Limit und cool zum Zuschauen", sagte Hütter über die Gold-Fahrt von Matthias Mayer auf derselben Strecke. Der Schnee sei komprimiert und hart, fast wie Beton, man bekomme viel Gegendruck. "Man kann irrsinnig enge Radien fahren, das ist cool, aber nicht knieschonend."

Als Zweite in Cortina und Dritte in Garmisch-Partenkirchen war Tamara Tippler (30) in diesem Weltcup-Winter auf dem Podest zu finden. "Ich habe an mich selbst die größten Erwartungen. Der Schnee ist super. Vom Material her habe ich keine Experimente gemacht, ich bleibe auf meinem Ski. Wenn es aufgeht, geht es auf."

Wenn vor einem Super-G auf der Strecke Abfahrtstrainings sind, dann wird auch der Favoritenkreis größer - und das ist eben nicht der Fall. "Ich will mich nicht selbst loben, aber ich glaube, dass ich das relativ schnell gut in den Griff haben könnte, dass der erste Lauf sitzt", meinte Tippler. Sie sei bei der WM in der Vorsaison ob der Medaillen-Erwartungshaltung "dezent überfordert" gewesen, daher mache sie sich nun keinen Stress.

Debütantinnen im Zeichen der Fünf Ringe sind Puchner und Rädler. Die Zauchensee-Dritte Rädler (27) strebt nach dem Podestrang nun auch das Olympia-Stockerl an. "Ich weiß, dass alles passen muss, es zählt, dass du gut drauf bist, locker bist. Ich fühle mich psychisch und physisch bereit", sagte die Vorarlbergerin. Sie findet gut, dass niemand den Berg kenne. Sie sei viel verletzt, nicht im Weltcup dabei gewesen und habe sich dadurch öfter im Nachteil gesehen, weil andere auf den Strecken schon Erfahrungen gemacht hatten. "Hier ist jede auf null und hat die gleichen Chancen."

Die Vierte im Bunde ist Puchner (29), auch die Salzburgerin hat als Dritte in Lake Louise im Winter 2021/22 schon vom Podest heruntergelacht. "Ich habe den Anspruch, um das Podest mitzufahren, aber ich bin nicht zu ergebnisorientiert, ich will locker bleiben." Ihr Bruder Joachim Puchner ist für den ORF in China mit dabei, er habe ihr bisher nur positives Feedback von der Strecke gegeben. "Er hat mir bestätigt, dass es cool zu fahren ist." Auch in Sachen Material will sie überlegt vorgehen. "Ich darf mich nicht zu sehr darauf versteifen, ich muss einfach bei meinem Skifahren bleiben."

Zur Titelverteidigung antreten wird die Tschechin Ester Ledecka, die damit auf das zweite Double aus Gold im Ski-Super-G und Snowboard-Parallel-Riesentorlauf losgeht. Fraglich ist, wie es der Italienerin Sofia Goggia nach der in Cortina d'Ampezzo zugezogenen Knieverletzung geht. Und ob US-Skistar Mikaela Shiffrin nach den beiden Ausfällen im Riesentorlauf und Slalom wieder in die Spur finden wird.

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