Fall Jaksche

EPO-Übergabe bei Anti-Doping-Veranstaltung?

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1999 fand in Deutschland die Veranstaltung "Dopingfreier Sport" statt - am Rande davon soll Rad-Profi Jaksche EPO erhalten haben.

Die Untersuchungskommission des Universitätsklinikums Freiburg hat bei ihren Doping-Recherchen einen bemerkenswerten Vorfall aus dem Jahr 1999 aufgedeckt: Der deutsche Radprofi Jörg Jaksche soll am Rande einer Veranstaltung im Leistungszentrum Herzogenhorn von Sportmediziner Lothar Heinrich EPO erhalten haben. "Bei dieser Veranstaltung handelte es sich vermutlich um das vom Arbeitskreis Dopingfreier Sport organisierte "IOC-Radsport-Seminar - Olympische Spiele Sydney 2000", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht der Kommission.

Leiter des Seminars, an dem 88 Personen teilnahmen, waren Heinrich sowie der umstrittene, inzwischen gestorbene Professor Joseph Keul, früherer Leiter der Sportmedizin an der Universität Freiburg. Keul war auch Vorsitzender des Arbeitskreises "Dopingfreier Sport", der als Reaktion auf den Festina-Skandal 1998 im Radsport gegründet worden war, Schriftführer war Heinrich.

Die Kommission schreibt in ihrem Bericht weiter, Jaksche habe die ohne Rezept erhaltenen 20.000 bis 30.000 Einheiten des rezeptpflichtigen Medikaments NeoRecormon dem Arzt bar bezahlt und zudem eine Übersicht für die optimale Anwendung des Dopingmittels und für die Kontrolle der Hämatokritwerte mittels einer Zentrifuge erhalten, die er sich dann auch angeschafft hat.

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