Österreichs Sportlern reicht int. Quotenplatz oder globale Norm zur Qualifikation.
Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat die Qualifikationsrichtlinien für die Sommer-Spiele 2012 in London gelockert. Wer einen internationalen Quotenplatz oder eine global geltende Norm erreicht, ist in England mit dabei. Auch will das ÖOC bereits im Mai kommenden Jahres eine Vornominierung treffen, um den Athleten eine optimale Vorbereitung auf das Highlight zu ermöglichen. Das erklärte Peter Mennel. Der ÖOC-Generalsekretär ist am 1. Juni ein Jahr im Amt.
Keine Rückgabe von Quotenplätzen
Nationale A- und B-Normen mussten die Athleten in der Vergangenheit erbringen, um an Olympia teilzunehmen. Immer wieder wurden Quotenplätze an die Weltverbände zurückgegeben. Dies soll es künftig nicht mehr geben, darin sind sich Mennel und ÖOC-Präsident Karl Stoss einig. Eine deutliche Vergrößerung des Teams erwartet sich Mennel dadurch aber nicht. 2008 in Peking waren 72 Athleten dabei, einige Diskussionsfälle waren berücksichtigt, einige Athleten trotz Quotenplatzes oder Vorschlags des Fachverbandes jedoch zu Hause gelassen worden.
Frühere Nominierung
"Wenn der Quotenplatz oder die Norm auch dazu berechtigen würde, an einer WM teilzunehmen, dann wird man damit auch bei Olympia dabei sein. Da gibt es von uns eine klare Aussage", meinte Mennel, der zur Olympia-Nominierung in zwei Raten meinte. "Wer die Kriterien erfüllt hat, soll wissen, dass er fix nominiert wird und nicht bis zum letzten Augenblick zittern muss. Wir werden im Mai ein erstes Team nominieren, das hat es bisher noch nicht gegeben. Die Athleten sollen sich so vorbereiten können, dass sie bei Olympia ihre persönliche Bestleistung abrufen können."
Zweite Chance bis int. Stichtag
Bis zum vom Internationalen Olympische Komitee (IOC) vorgesehenen Stichtag haben weitere Sportler die Chance, noch das Ticket für London zu lösen. Mögliche Diskussionsfälle will das ÖOC in Absprache mit dem jeweiligen Verband klären. "Der Verband weiß mehr als ich, man muss sich die Argumente anhören, aber normalerweise stellt man sich selbst auf", sagte der frühere Paraskiläufer. Spannend dürfte es zum Beispiel im Wildwasser-Kanuslalom werden, wo das Duell zwischen Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Violetta Oblinger-Peters und Weltmeisterin Corinna Kuhle läuft.
Geld vom IOC
Österreich strebt auch die Teilnahme in Sportarten und Disziplinen an, in denen Rot-Weiß-Rot zuletzt nicht vertreten war. Mit "Olympic Solidarity" hilft das IOC den nationalen Olympia-Verbänden (NOKs) finanziell bei der Vorbereitung auf Olympia. So werden in Österreich die Hockeymannschaft und die Leichtathleten Elisabeth Pauer (Speerwurf) und Clemens Zeller (400 m), Ringer Amer Hrustanovic, Badmintonspieler Michael Lahnsteiner, Turner Fabian Leimlehner und der Moderne Fünfkämpfer Thomas Daniel für das Ziel London-Qualifikation gefördert.