28. August 2012 11:40

Müll-Problem 

Rom will Abfall im Ausland entsorgen

Größte Müllkippe Europas muss am 31. Dezember schließen.

Rom will Abfall im Ausland entsorgen
© Getty / Laura Lezza

Rom kämpft gegen akute Probleme mit der Abfallentsorgung. Bis zum 31. Dezember soll die riesige Müllhalde von Malagrotta an der Peripherie der italienischen Hauptstadt geschlossen werden, die längst überfüllt und nicht mehr in der Lage ist, den Unrat der 3,5-Millionen-Metropole aufzunehmen. Die 1985 angelegte Deponie ist die größte Müllkippe Europas.

Mist im Ausland entsorgen
Pläne zur Eröffnung einer weiteren Deponie stoßen auf Proteste der Bewohner. Daher denkt Rom jetzt daran, seinen Mist im Ausland zu entsorgen, wie es zum Großteil bereits die Stadt Neapel tut, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Dienstag.

Müllkrise vermeiden
Trotz der Kosten, die mit der Entsorgung im Ausland verbunden sind, scheint dies bisher die einzige Lösung zu sein, um Rom eine Müllkrise wie in der Vesuvstadt vor einigen Jahren zu ersparen. Die EU-Kommission will nicht länger zusehen, dass die Stadt Rom, in Widerspruch zum europäischen Recht, fast zwei Drittel ihres Mülls ohne jegliche Behandlung in Malagrotta entsorgt. Zehn Millionen Euro Strafe und Gerichtsverfahren drohen der Stadt jetzt.

Akute Probleme
Rom kämpft bereits seit Jahren mit akuten Problemen bei der Müllentsorgung. Nach heftigen Bürgerprotesten verzichtete die Regierung Monti im Mai auf einen umstrittenen Plan zur Errichtung einer Deponie unweit der Hadriansvilla, Sommerresidenz und Alterssitz des römischen Imperators Hadrian (76-138) in Tivoli, 24 Kilometer von Rom entfernt. Der von der Regierung mit der Lösung der akuten Abfallprobleme beauftragte Regierungskommissar Giuseppe Pecoraro reichte seinen Rücktritt ein.

Die Pläne zum Bau einer Mülldeponie unweit der antiken Palastanlage, die seit 1999 zum Weltkulturerbe der UN-Kulturorganisation UNESCO zählt, hatten empörte Reaktionen ausgelöst. Pecoraro durch den Kommissar Goffredo Sottile ersetzt, der ein neues Grundstück für die Halde gefunden hat. Dabei handelt es sich um ein Gebiet unweit der bereits bestehenden Deponie von Malagrotta. Hier soll eine provisorische Müllkippe eingerichtet werden. Dagegen wehren sich jedoch die Grünen und lokale Bürgerkomitees heftig




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