Um 5 Uhr morgens ging der Mann wahllos mit einem Messer auf Passanten los.
Unfassbare Bluttat mitten auf einem Bahnhof. Tatort ist Grafing, ein Münchner Vorort. Kurz vor fünf Uhr früh geht ein Mann mit einem Messer auf einen Mitreisenden in der S-Bahn los. Die Klinge ist zehn Zentimeter lang und verletzt den 56-Jährigen so schwer, dass er später im Krankenhaus stirbt. Danach verlässt der Täter ohne Schuhe, aber mit blutgetränkten Socken den Zug. Sofort sticht er auf einen weiteren Mann auf dem Bahnsteig ein. Augenzeugen berichteten später der Polizei, der Täter habe „Allahu akbar!“ („Gott ist am größten“) und „Ungläubiger, du musst jetzt sterben!“ gerufen.
Blutrausch geht auf dem Bahnhofsvorplatz weiter
Auf dem Bahnhofsvorplatz geht der Amoklauf weiter. Er attackiert zwei weitere Männer, die auf Fahrrädern unterwegs sind. Danach flüchtet er. Ein Sicherheitsmitarbeiter kann ihn stellen, bis die Polizei ihn festnimmt.
Anders als zunächst vermutet, hat der Täter keinen islamistischen Hintergrund: Paul H. ist Deutscher aus Hessen. Wegen „psychischer Auffälligkeiten“ und Drogenkonsums war er polizeibekannt, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Lothar Köhler von der Kripo erklärte, H. sei am Montagabend am Münchner Hauptbahnhof angekommen. Er hielt sich zunächst am Bahnhof auf und stieg in der Nacht am Stachus in eine S-Bahn nach Grafing. Für H. sei es der schnellste Weg aus München heraus gewesen, sagte Köhler, „vielleicht mit dem Ziel einer Weiterreise nach Österreich“.
(baa)