Geheimbericht

506.000 reisten heuer illegal nach Europa

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Laut Geheimbericht haben heuer 506.000 Flüchtlinge illegal Europa erreicht.

Die Flüchtlingsströme verzweifelter Hilfesuchender nach Europa scheinen ungebrochen, alleine am Mittwoch erreichten Tausende Flüchtlinge Griechenland. Wie viele Flüchtlinge nach Europa unterwegs sind, zeigt ein neuer Geheimbericht deutscher Behörden:

  • 506.000 Illegale: Von Jänner bis August gab es 506.000 unerlaubte Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen, 2014 waren es 277.963. Von April bis August reisten 210.000 Menschen illegal über die türkisch-griechische Seegrenze. 155.000 schafften es über die Westbalkan-Route nach Österreich und Deutschland, ein Plus von 1.300 Prozent gegenüber 2014. Das sind die Zahlen für Österreich:
  • 200.000 durch Österreich: Im September waren 200.000 Flüchtlinge in Österreich auf der Durchreise, täglich kommen bis zu 7.000 bei uns an. In der Nacht auf Mittwoch schliefen 6.250 Schutzsuchende in Notquartieren.
  • 56.000 wollen Asyl: Heuer gab es 56.000 Asylanträge, Tendenz steigend. Mit 9.031 Anträgen wurde im September ein Rekordwert erreicht. Pro Tag stellen im Schnitt bis zu 450 Menschen Asylanträge.
  • 55.000 versorgt: 55.000 Flüchtlinge sind derzeit in der Grundversorgung. 7.500 von ihnen werden vom Bund, 47.500 von Ländern betreut.
  • Traiskirchen: 2.200. In der Erstaufnahmestelle Traiskirchen befinden sich 2.200 Flüchtlinge, 400 schlafen in Zelten. Österreichweit sind 1.240 Flüchtlinge in Zelten.
  • 35 Prozent Syrer: Im September kamen die Asylanträge zu 35 Prozent von Syrern, zu 25 Prozent von Irakern und zu 20 Prozent von Afghanen. Der Rest teilt sich auf andere Staaten auf.
  • 400 Mio. Euro Kosten: Für die Grundversorgung gibt Österreich 2015 mehr als 400 Millionen Euro aus, 2014 war es die Hälfte. Laut Regierungspapier wachsen diese Kosten 2016 auf bis zu einer Milliarde Euro an. Die Gesamtkosten inklusive Familiennachzug könnten für 2016 bis 2019 auf 12,3 Milliarden Euro anwachsen. (prj)

EU will 400.000 Migranten viel schneller abschieben

Die EU ist mit der Bewältigung der Flüchtlingsströme völlig überfordert: Am Mittwoch startete deshalb die Militär-Mission „Sophia“, in der EU-Kriegsschiffe ein Jahr lang Schleppernetzwerke bekämpfen.

Heute folgt der nächste Schritt: Beim Innenminister-Treffen in Luxemburg sollen raschere Abschiebungen für Migranten ohne Bleiberecht beschlossen werden. „Die EU und ihre Mitglieder müssen mehr tun in Bezug auf die Rückführung“, heißt es in dem Beschlussentwurf. Angeblich sollen 800 Millionen Euro dafür in die Hand genommen werden. Betroffen wären davon Hunderttausende Migranten. Denn laut Londoner Times kamen heuer alleine im ersten Halbjahr 400.000 Migranten in die EU, die voraussichtlich kein Asyl erhalten werden.

EU-Ersatzpass für die 
Rückführungen geplant
Der Plan: Mehr Menschen sollen in Abschiebehaft, es gibt einen EU-Ersatzpass für die Rückführung und Strafen für EU-Staaten, die zu langsam abschieben. Herkunftsländern, die die Flüchtlinge nicht zurücknehmen, droht weniger Entwicklungshilfe. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex soll bei den Abschiebungen unterstützen.

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