Düsseldorf

Amokläufer nach Blutbad gefasst

Teilen

Mann erschoss zwei Frauen - drei weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Ein Mann hat in Anwaltskanzleien im Raum Düsseldorf zwei Frauen getötet und mehrere Menschen verletzt. Nach stundenlanger Flucht wurde der 48-Jährige am Freitagnachmittag im niederrheinischen Goch gefasst. Nach seiner Festnahme räumte der Mann die Verbrechen ein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft berichteten. Ermittelt werde zunächst wegen Totschlags.

Amokläufer in Pizzeria gefasst
Seine Opfer traf der Mann in Düsseldorf und im rund zehn Kilometer entfernten Erkrath. Der 48-Jährige soll in einen Rechtsstreit verwickelt gewesen sein, an dem beide Kanzleien beteiligt waren, wie die Ermittler erläuterten. Vor seiner Festnahme verletzte er noch zwei Frauen in einer Pizzeria in Goch. Der Täter trug den Angaben zufolge mehrere Messer und zwei Schusswaffen, darunter mindestens eine Gaspistole, bei sich.

Vorangegangen war ein stundenlanger Krimi. Zuerst schlug der Mann gegen 11.30 Uhr in einer Düsseldorfer Kanzlei zu. Dort tötete er eine Rechtsanwältin. Ein Mann wurde lebensgefährlich, ein Opfer leicht verletzt, erklärten die Ermittler. Der Täter flüchtete vom Tatort und fuhr ins nahe Erkrath, wo er erneut zuschlug.

Die erste Attacke geschah an der sogenannten Automeile am Rand der Düsseldorfer Innenstadt. Dort haben mehrere Autohäuser, das örtliche Straßenverkehrsamt und andere Unternehmen ihren Sitz.

Im benachbarten Erkrath kam es rund eine Stunde später zu einer ähnlichen Tat - ebenfalls in einer Anwaltskanzlei. Eine Rechtsanwaltsgehilfin starb und ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. In Erkrath liegt die betroffene Anwaltskanzlei in einem Wohn- und Geschäftskomplex. Auch einen Kindergarten gibt es dort.

Stundenlange Jagd
Schwer bewaffnete Polizisten durchkämmten die Gebäude, konnten den Täter aber zunächst nicht finden. Zwischenzeitlich schuf der erfundene Hinweis eines Bürger einige Verwirrung, wonach an einem Stadion in Erkrath zwei weitere Tote gefunden worden seien. Die Ermittler sprachen später bei ihrer Pressekonferenz im Düsseldorfer Polizeipräsidium von einem unschönen "Fake".

Später am Nachmittag soll der 48-Jährige in Goch in eine Pizzeria eingedrungen sein und die Bedienung angegriffen haben. Goch liegt per Auto rund eine Stunde von Erkrath entfernt.

Motiv: Er fühlte sich schlecht vertreten
Der Mann soll juristische Probleme gehabt haben. Welcher Art diese waren, solle die weitere Vernehmung klären, hieß es. Möglicherweise sei der Mann bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung von der Rechtsanwältin in Düsseldorf zu der anderen Kanzlei nach Erkrath gegangen, weil er sich von der Rechtsanwältin in Düsseldorf nicht richtig vertreten fühlte.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.