Terror in Afghanistan

Angriff auf Hotel in Kabul: Mehrere Tote

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Anschlag auf Hotel Intercontinental in Kabul – Angreifer im Gebäude – mehrere Personen getötet

Nach mehr als zwölf Stunden ist am Sonntagvormittag der Angriff auf ein Luxushotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul mit der Tötung des letzten verschanzten Angreifers beendet worden. Dies teilte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums mit. Zwei Angreifer seien bereits am Samstagabend getötet worden. Fünf weitere Personen seien ums Leben gekommen.

Die Zahl der Opfer war somit geringer als befürchtet. Sechs Personen seien verletzt worden. 153 Menschen, darunter 41 Ausländer, habe man aus dem Hotel evakuieren können.
 
 
Offensichtlich seien die Angreifer von der Rückseite aus durch die Küche in das Hotel eingedrungen, sagte Danish. Es sei zu der Zeit keine Veranstaltung im Gang gewesen. Es seien Gäste im Hotel gewesen, aber wieviele und ob unter ihnen Ausländer seien, könne er noch nicht sagen.
 
Vor der Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan war das Haus auch bei internationalen Gästen sehr beliebt. Ihre Zahl hat aber abgenommen. Der Sender 1TV meldete, im Hotel habe an dem Tag eine Konferenz afghanischer Computerexperten stattgefunden. Rund hundert Menschen hätten teilgenommen, offensichtlich auch Regierungsbeamte.
 

Feuer gelegt und verschanzt

Das Innenministerium erklärte, die Angreifer hätten in der Küche Feuer gelegt und sich im vierten und fünften Stückwerk verschanzt. Zunächst habe man nur Schusswechsel, aber nicht die Detonation von Sprengstoffwesten gehört. Der Sender Tolo TV zitierte allerdings Anrainer, die sagten, sie hätten zwei Explosionen gehört.
 
Das Hotel, das schwer bewacht auf einem bewaldeten Hügel an einer großen Straße liegt, war bereits 2011 einmal Ziel eines Angriffs. Die radikalislamischen Taliban hatten damals neun Attentäter losgeschickt, die es schafften, mehrere Sicherheitsposten zu überwinden. Sie rannten die Hotelflure auf und ab und schossen in Zimmer. Etwa ein Dutzend Gäste, Hotelangestellte und Sicherheitskräfte wurden getötet. Die neun Angreifer konnten erst nach mehreren Stunden unschädlich gemacht werden.
 
Die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt hat sich seit Ende der NATO-Kampfmission im Dezember 2014 stark verschlechtert. 2017 gab es dort mehr als 20 schwere Anschläge der Taliban und der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit insgesamt mehr als 500 Toten. Bei dem ersten Anschlag im neuen Jahr auf einen Sicherheitsposten in einem Wohn- und Geschäftsviertel waren Anfang Jänner mindestens 20 Menschen getötet und 30 verletzt worden.
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