Kurioses Video

Iraner schlecken Schrein ab: "Habe keine Angst vor Coronavirus"

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Ein Twitter-Video zeigt, wie zahlreiche Gläubige im Corona-Epizentrum im Iran einen heiligen Schrein abschlecken. ''Ich schlecke es ab und es ist mir egal was passiert", sagt einer der Männer zu der kuriosen Aktion.

Ghom. Die Stadt gilt als "Epizentrum" der Coronavirus-Epidemie im Iran – Grund genug, besondere Vorsicht walten zu lassen. Einigen Geistlichen scheint die Gefahr durch das Covid19-Virus völlig egal zu sein: In einem Video ist zu sehen, wie Gläubige den Schrein der Fatima Masmua abschlecken – Eine der weltberühmtesten heiligen stätten. "Ich lecke es ab und es ist mir egal was passiert. Ich habe keine Angst vor dem Coronavirus", sagt ein Pilger in dem auf Twitter veröffentlichten Video. Auch das Verhalten eines anderen Mannes ist an Unvernunft kaum zu überbieten: Er weißt darauf hin, dass sie möglicherweise das Coronavirus verbreiten, schleckt den Schrein ab und sagt: "Ich bin hier, um die Gruft abzulecken, sodass ich krank werden kann. Jetzt habe ich mich dem Coronavirus ausgeliefert. Ich hoffe, ihr kommt her und macht es mir nach".

 

 

Rasanter Anstieg von Betroffenen im Iran

 

Die Zahl der Covid-19-Fälle im Iran steigt unaufhaltsam. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag ist die Zahl der Todesfälle innerhalb von 24 Stunden von 43 auf 54 gestiegen. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 385 zu. Sie liegt derzeit insgesamt bei 978, sagte Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur auf einer Pressekonferenz.
 
Am stärksten seien die Einwohner der Hauptstadt Teheran betroffen. Gleichzeitig seien laut Dschahanpur 175 Coronavirus-Patienten geheilt und aus den Krankenhäusern entlassen worden.
 
Im Gegensatz zu den Prognosen des Gesundheitsministeriums hat sich die Lage im Iran in den letzten Tagen drastisch verschlechtert. Die Armee und sogar die Revolutionsgarden sollen der Regierung bei der Bekämpfung des Virus helfen. Viele Ausländer wollen das Land auf Empfehlung ihrer Außenministerien verlassen. Auch einige ausländische Medienvertreter haben beschlossen, ihre Büros in Teheran vorläufig zu schließen. Die Mitarbeiter japanischer Medien wollen das Land verlassen.
 
Die Coronavirus-Krise hat das Land kurz vor dem persischen Neujahrsfest (20. März) hart getroffen. Aus Angst vor einer Ansteckung vermeiden die sonst sehr geselligen Iraner jeglichen Kontakt, sogar mit engen Verwandten. Geschäfte und Restaurants und besonders die traditionellen Basars sind fast menschenleer. Da auch die Provinzen am Kaspischen Meer – Lieblingsziel vieler Iraner während der zweiwöchigen Neujahrsferien - von dem Virus betroffen sind, leidet auch die Tourismusbranche unter der Epidemie. Schulen und Universitäten, genauso wie Kinos und Theater, bleiben weiterhin geschlossen.
 
Mit am schlimmsten für die Menschen ist jedoch der Mangel an Desinfektionsmitteln. Obwohl die Regierung behauptet, dass die Produktionen drastisch gestiegen seien, haben weder Apotheken noch Supermärkte die von den Menschen gewünschten Desinfektionsmittel. Der Preis von Alkohol zur Desinfektion ist laut Verbrauchern um das Zehnfache gestiegen.
 
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